Ziel/Aim Die Sichtbarkeit von Lokalrezidiven eines Prostatakarzinoms (PC) kann in der 68Ga-PSMA-11-PET/CT durch die Ansammlung von Radioaktivität in der Harnblase (68-Ga-PSMA-11
wird über die Nieren ausgeschieden) eingeschränkt sein. Diese Studie untersucht den
Effekt einer oralen Hydrierung und forcierter Diurese auf die Detektion von PC-Lokalrezidiven.
Methodik/Methods In diese retrospektive Studie wurden 76 Patienten mit einer 68Ga-PSMA-11 PET/CT bei PC-Rezidiv eingeschlossen. Das verwendete Protokoll dazu: 30
min nach Tracer-Applikation orale Hydrierung mit 1 L Wasser, weitere 30 min. später
20 mg Furosemid i.v. Reguläre Aufnahmen 1,5h p.i. Zusätzliche Spätaufnahmen des Abdomen-Beckens
zur Abklärung unklarer Herde der regulären Aufnahmen wurden ohne weitere Vorbereitung
2,5h p.i. durchgeführt. Die regulären Aufnahmen und die Spätaufnahmen wurden dann
durch zwei Ärzte hinsichtlich der Detektion von PC-Lokalrezidiven ausgewertet.
Ergebnisse/Results Die regulären Aufnahmen 1,5h p.i. zeigten bei 35 Patienten 40 Lokalrezidive. In den
Spätaufnahmen konnten 44 Lokalrezidive bei 37 Patienten festgestellt werden. Bei 4
Patienten konnten jedoch in den regulären Aufnahmen entdeckte Lokalrezidive aufgrund
einer höheren Aktivität in der Harnblase in den Spätaufnahmen nicht mehr gesehen werden.
Schlussfolgerungen/Conclusions Zusätzliche Spätaufnahmen in der 68Ga-PSMA-11 PET/CT sind eine effektive Methode, um PC-Herde besser darzustellen und
neue Herde zu entdecken. Allerdings lässt der harnverdünnende Effekt der oralen Hydrierung
und Furosemid (appliziert zu den regulären Aufnahmen) bis zu den Spätaufnahmen deutlich
nach, so dass PC-Herde durch die stark «leuchtende» Harnblase kaschiert werden können.
Wir empfehlen daher eine erneute orale Hydrierung und Furosemid Applikation vor zusätzlichen
Spätaufnahmen in der 68Ga-PSMA-11 PET/CT.