Einleitung HPV-Infektionen sind eine Ursache für die Entstehung eines HNSCC, wobei eine Übertragung
               durch das Sputum als möglicher Infektionsweg gesehen wird. In der vorliegenden Arbeit
               soll der Frage nachgegangen werden, ob im Sputum befindliche HPV-Partikel ausschließlich
               in Kombination mit zellulären Bestandteilen des Sputums auftreten oder ob derartige
               Partikel auch im zellfreien Überstand des Sputums nachgewiesen werden können.
            
               Methode Präoperativ werden je 2 Sputumproben von Patienten mit HNSCC (CA; n=52), Tonsillenhyperplasie
               (H; n=32) und chronischer Tonsillitis (CT; n=107) gesammelt. DNA und RNA werden aus
               je einer nativen Sputumprobe und den nach einer 10minütigen Zentrifugation (600 g,
               4°C) resultierenden zellfreien Überständen und den zellulären Bestandteilen der jeweiligen
               Sputumproben isoliert und ein PCR-basierter HPV-Nachweis durchgeführt.
            
               Ergebnis 4/32 (12.5 %) H- und 11/107 (10,3 %) CT-Proben sind HPV-DNA-positiv (Sputum und Zellen)
               aber HPV-RNA-negativ. 20/52 (38.5 %) CA-Proben sind im Sputum HPV-DNA-positiv und
               alle bis auf 3 Proben sind HPV-RNA-positiv. Von diesen 3 HPV-RNA-negativen Proben
               sind 2 zelluläre Fraktionen der Sputumproben HPV-DNA-negativ,die zellfreien Überstände
               dieser Proben aber weisen HPV-16-DNA auf.
            
               Diskussion Interessanterweise ist bei 2/191 (1 %) der Patienten HPV-DNA im Überstand des Sputums
               detektiert worden, nicht aber in den zellulären Bestandteilen desselben Sputums. Dieses
               Ergebnis wirft die Frage auf, ob ein HPV-Nachweis im Gesamtsputum (Zellen und Überstand)
               stets gleichbedeutend mit einer gegenwärtigen HPV-Infektion der Schleimhäute zu werten
               ist. Die hier gezeigten Ergebnisse sprechen durchaus für den Nachweis lediglich einer
               Kontamination oder Besiedlung der Schleimhäute anstelle einer echten Infektion.
            
               Poster-PDF
               A-1469.PDF