Einleitung Eine der häufigeren Komplikationen sind vestibuläre Beschwerden, welche entweder
direkt nach der Cochlea-Implantation (CI) oder im weiteren Verlauf auftreten können.
Materialien und Methodik Wir berichten über eine systematische klinische Beobachtung von 86 Patienten (Erwachsene
> 18 Jahre), die zwischen August 2018 und Dezember 2018 mit einem Cochlea- Implantat
versorgt wurden. Ausgewertet wurde die präoperativ – und postoperativ erhobene klinische
Routine hinsichtlich der vestibulären Symptome sowie aufgrund der klinischen Symptomatik
indizierte Messungen zum Zeitpunkt der Erstanpassung (ca. 4-6 Wochen postoperativ).
Die klinische Routinediagnostik umfassten: Spontan-/ und Provokationsnystagmus, Kalorik,
Romberg- und Unterberger-Test sowie Kopfimpulstest.
Ergebnis Bei 16 der 86 CI-Patienten (19 %) traten Schwindelsymptome direkt nach der Operation
oder in den ersten postoperativen Wochen auf. Diese wurden vor der Entlassung mit
intravenösen Steroiden behandelt. Bei vier der 16 Patienten (4 % von 86 Patienten)
hielten die Schwindelbeschwerden bis zum Zeitpunkt der ersten Anpassung an. Kein Patient
entwickelte nach der Entlassung neu auftretende Schwindelbeschwerden.
In der kalorischen vestibulären Prüfung zeigte sich postoperativ in 5 Fällen ein pathologischer
Befund. Eine Korrelation zur Elektrodenlage wird dargestellt.
Diskussion:
Die präoperative Abwägung eines komplizierenden, CI induzierten Schwindels ist wesentlich
in der Beratung v.a. der älteren Patienten. Allerdings bleibt die Einschätzung bei
Patienten mit bereits bestehenden neurologischen oder anderen Gleichgewichtsstörungen
erschwert. Wir können aber feststellen, dass durch die CI Implantation alleine eine
periphere vestibuläre Komplikation in weniger als 10 % der Fälle ausgelöst wird.