Bei bimodal versorgten Cochlea-Implantaten (CI) / Hörgerät (HG)-Trägern entsteht durch
die unterschiedliche Signalverarbeitung der Geräte eine konstante interaurale Zeitverzögerung
in der Größenordnung von mehreren Millisekunden. Für MED-EL CI-Systeme in Kombination
mit verschiedenen HG-Typen haben wir den jeweiligen Device-Delay-Mismatch quantifiziert.
In der aktuellen Studie untersuchen wir den Einfluss der Device-Delay-Mismatch bei
simulierten und tatsächlichen bimodalen Hörern auf die Genauigkeit der Schalllokalisation.
Um den Device-Delay-Mismatch bei bimodal versorgten Patienten zu verringern, haben
wir die CI-Stimulation um die gemessene HG-Signallaufzeit verzögert. Nach einer Angewöhnungsphase
war der effektive Winkelfehler hochsignifikant reduziert im Vergleich zu der Testkondition
ohne CI-Verzögerung (mittlere Verbesserung: 11 %; p<.01, Wilcoxon Signed Rank Test).
Die Implementierung eines programmierbaren Delay-Systems in MED-EL-CI-Prozessoren
ist demnach ein vielversprechender Ansatz, um die Schalllokalisationsfähigkeit bimodal
versorgter Patienten zu verbessern.
Poster-PDF
A-1363.PDF
Kooperation mit Uniklinik Freiburg (Prof. Arndt, Dr. Wesarg) und Uniklinik Heidelberg
(Prof. Praetorius, Prof. Hoth))