Das aktive Knochenleitungs(KL)hörimplantat BoneBridge ist seit einigen Jahren im Einsatz.
Das Implantat wird durch 2 Schrauben fixiert, die vorgebohrte Kanäle erfordern. Dieser
OP-Schritt kann durch selbstbohrende Schrauben vereinfacht werden.
Wir berichten über unsere ersten Erfahrungen mit diesem Vorgehen unter technischen
und audiologischen Gesichtspunkten.
Studiendesign Prospektive Untersuchung mit intraindividuellem Vergleich in einem Zentrum
(Olgahospital, Stuttgart). Es wurden alle Patienten ausgewertet, bei denen das KL-System
mittels selbstbohrender Schrauben fixiert wurde.
Patienten und Methoden
10 Patienten im Alter zwischen 5 und 58 Jahren erhielten jeweils ein Implantat. Die
intraoperativen Erfahrungen wurden nach einem Standardbogen ausgewertet.
Es wurden die Hörschwellen prä- und postoperativ sowie der sprachaudiometrische Hörgewinn
nach mindestens 3-monatiger Tragedauer gemessen.
Ergebnisse Die Indikationen waren: a. Fehlbildungen, b. chronische Otitiden und c.
angeborene einseitige Taubheit.
Es wurden keine intraoperativen Komplikationen beobachtet. Die Fixation des Systems
gelang schnell und sicher.
In allen Fällen konnte ein signifikanter Hörgewinn erreicht werden.
In einem Fall wurde im Verlauf auf Grund einer Hautdehiszenz eine Revision bei Z.
n. perkutaner BAHA erforderlich.
Schlussfolgerung Die Fixation des KL-Implantats mittels selbstbohrender Schrauben
stellt eine Vereinfachung der Operation dar und bringt Material- und Zeitersparnis
mit sich. In allen Fällen konnte die gewünschte audiologische Hörverbesserung erreicht
werden.