Einleitung Energiereiche Ernährung und eine sitzende Lebensweise gelten als Hauptursachen für
Adipositas. Bislang ist ungeklärt, was Erwachsene über die Verantwortung von Individuen
und Interessensgruppen für eine gesunde Ernährung sowie die Entstehung von Adipositas
denken.
Methoden Nach einer repräsentativen Auswahl von Haushalten und Personen in Deutschland wurden
Telefoninterviews mit 1.003 Erwachsenen durchgeführt. Die Stichprobe wurde um 354
Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) ≥ 30 kg/m2 aufgestockt. Es wurden Fragen zur Ernährungspolitik gestellt. Soziodemographische
und anthropometrische Daten wurden erfasst. Die Daten wurden nach BMI, Geschlecht,
Alter, Bildungsabschluss und Wohnort gewichtet.
Ergebnisse Daten von 1.357 Personen (51% Frauen, Alter: 51 ± 19 Jahre) wurden ausgewertet.
Die Befragten sahen als mögliche Ursachen für ein erhöhtes Körpergewicht zu wenig
Bewegung (83%), eine zu hohe Kalorienzufuhr (81%) und eine fehlende Willensstärke
(72%) an. Nach Meinung der Befragten trägt vor allem jeder Mensch selbst (90%) die
Verantwortung für eine gesunde Ernährung, 35% der Befragten sahen die Verantwortung
in der Politik und 37% bei den Krankenkassen.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigten, dass die Befragten die Verantwortung für eine gesunde Ernährung
sowie Adipositas vorwiegend beim Individuum sehen, wodurch vermutlich die Selbststigmatisierung
von Menschen mit Adipositas gefördert wird. Gesellschaftlichen und umweltbedingten
Faktoren wurde eher eine untergeordnete Bedeutung zugeschrieben.
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (FKZ: 01EA1709)