Wissenschaftliches Abstract
Fragestellung Wie häufig kommt es zu GI-Symptomen am Lebensende in der SAPV für Kinder und Jugendliche
und wie gestaltet sich die Ernährung im häuslichen Umfeld in dieser Situation?
Studiendesign retrospektive Analyse
Methodik Monozentrische Auswertung der Patientendaten 2014 – 2018, Erfassung von GI-Symptomen
und der Ernährung am Lebensende, Einstufung der Schwere mit Likert-Skala (min. 1-
max. 5) in der Fremdbewertung
Ergebnis 118 Patienten wurden behandelt (Geschlecht: 47 % w, Alter: Ø 8,8 J (+/- 8,4 J), ACT-Gruppen:
1 (34,7 %), 2 (3,4 %), 3 (37,3 %), 4 (24,6 %)). 56 Patienten sind verstorben, davon
74,5 % zu Hause. In 74 % der Fälle kam zur GI Symptomlast: Obstipation (74,1 %), Erbrechen
(35,2 %), Sub-Ileus (9,3 %), Aszites (5,6 %) und Durchfall (1,9 %). Ausprägung wurde
mit Ø 1,02 +/- 0,13 (Durchfall) bis 2,17 +/- 1,02 (Obstipation) bewertet. 44,4 % der
Kinder hatten eine PEG/PEJ-Sonde. In 16,7 % erfolgte eine parenterale Ernährung. In
zwei Fällen kam es zu einem Verzicht von Nahrung und Flüssigkeit (1 Jugendlicher mit
Hodgkin Lymphom in Eigenmotivation, 1 Schulkind mit schwerer neurologischer Einschränkung
durch die Eltern.
Diskussion Es zeigte sich, dass GI-Symptome in unterschiedlicher Ausprägung am Lebensende auch
bei Kindern häufig sind. Es erscheint gerechtfertigt, zukünftig mehr auf die Symptome
zu achten und ggf. die Nahrungs- und/oder Flüssigkeitsmenge so zu reduzieren, so dass
sich z. B. Erbrechen oder Hypersekretion reduzieren ließen. Der Verzicht auf Nahrung
und/oder Flüssigkeit kann ein SAPV-Team vor besondere Herausforderungen stellen.
Take Home Message für die Kongressbesucher Bei Kindern sind am Lebensende sind GI-Probleme häufig und auch leidvoll ausgeprägt.
Ein individualisiertes Vorgehen, ggf. mit zu reduzierender Nahrungsmenge könnte sinnvoll
sein.
Offenlegungserklärung Es bestehen keine Konflikte