Zielsetzung Endometriose ist mit Veränderungen in Lebensqualität und Affekt ebenso wie mit einem
chronischen Entzündungsgeschehen verbunden. Die Zusammenhänge zwischen der Ausprägung
von Endometriose, Schmerzen, Lebensqualität, Affekt und Partnerschaft sowie intraabdominalen
Prostaglandin-E2-Spiegeln sollen in dieser Pilotstudie untersucht werden.
Material & Methoden Es wurden ein postoperatives Verlaufskollektiv (Patientinnen mit histologisch bestätigter
Endometriose nach OP, n=31), sowie ein perioperatives Kollektiv (Patientinnen mit
chronischen Unterbauchschmerzen vor OP, n=13) untersucht.
Beide Kollektive füllten ein Set aus vier Fragebögen (Endometriosis Health Profile
Hospital Anxiety and Depression Scale, Dyadic Adjustment Scale, Visual Analogue Scale)
aus und gaben soziodemographische Daten an. Darüber hinaus wurde bei allen Endometriosepatientinnen
das jeweilige rASRM-Stadium erhoben. Im operativen Kollektiv wurde zudem ein PG-E2-ELISA
mit (Spül-) Flüssigkeit aus dem Douglasraum durchgeführt.
Ergebnisse Bei Patientinnen mit Endometriose waren im ELISA signifikant höhere PG-E2-Werte messbar
als bei endometriosefreie Kontrollen. Bei der Lebensqualität, Stimmung, partnerschaftliche
Beziehungsqualität und den wahrgenommenen Schmerzen ergaben sich keine signifikanten
intergruppalen Unterschiede. Postoperativ zeigte sich eine bessere Stimmung als präoperativ.
Zwischen den Patientinnen mit milderer und stärker ausgeprägter Endometriose zeigte
sich eine signifikant bessere soziökonomische Situation bei Betroffenen mit geringerer
Symptomatik. In der Subgruppenanalyse nach Schmerzwerten waren Lebensqualität und
Stimmung bei Patientinnen mit stärkerer Schmerzausprägung signifikant schlechter.
Zusammenfassung Das Vorkommen von höheren PG-E2-Spiegeln bei Endometriose bestätigte sich. Das vorliegende
Endometriosestadium zeigte keinen signifikanten Einfluss auf Lebensqualität, psychisches
Wohlbefinden, Partnerschaftsqualität oder Schmerzwahrnehmung. Die Intensität der Schmerzen
jedoch wirkte sich sowohl auf die mentale Situation als auch auf die Lebensqualität
stark aus. Eine operative Therapie beeinflusste positiv das psychische Wohlbefinden
und die Qualität einer partnerschaftlichen Beziehung.