Zielsetzung Die Ausbildung an OP-Simulatoren hat bisher noch keinen strukturierten, flächendeckenden
Eingang in das Ausbildungscurriculum der Studierenden gefunden, obwohl der Benefit
eines simulierten Trainings hinreichend nachgewiesen wurde.
Wir stellen hier ein Projekt der Universitäts-Frauenklinik des Saarlandes vor, bei
dem Blockpraktikant(inn)en in einem zweistündigen standardisierten Lehrprojekt anhand
eines einfachen Setups (Boxtrainer, Tabletkamera) endoskopische Grundfertigkeiten
erlernen.
Ziel des Lehrprojektes war es nachzuweisen, dass sich auch im studentischen Bereich
ohne operative Vorkenntnisse die Knotenzeiten nach einem zweistündigen Intensivkurs
mit einem akzeptablen Aufwand signifikant verbessern lassen.
Materialien und Methoden Nach einer kurzen Einführung mit Demonstration eines einfachen Knotens wurde ohne
weiteres Training die Zeit gemessen, die für einen einfachen Knoten benötigt wurde.
Im Anschluss durchliefen die Studierenden ein standardisiertes Ausbildungsprogramm
mit Übungen für die Hand-Auge Koordination, skill-Training und Naht-/Knotentraining.
Nach Abschluss des Programms wurde erneut die Zeit für einen einfachen Knoten gestoppt.
Ergebnisse Es zeigte sich eine Verbesserung der Knotenzeit um 201,67 s (81,6%) von durchschnittlich
247 s auf 41 s. Der Unterschied zwischen der mittleren ersten Knotenzeit und der mittleren
zweiten Knotenzeit (Δt) erwies sich im paired t-test als statistisch signifikant (p =0.02).
Zusammenfassung Unser Pilotprojekt zeigt, dass Studierende von einem standardisierten Simulationstraining
profitieren können. Dies erscheint uns insbesondere auf die zukünftige operative Perspektive
(PJ-Tätigkeit, Facharztausbildung) sinnvoll, da nicht nur die Studierenden, sondern
auch die Patient(inn)en und Kliniken von einer ethisch verantwortungsbewussten Ausbildung
profitieren.