Rollnik J.D..
Huntington-Erkrankung.
Schulz-Kirchner Verlag; 2015.
ISBN: 978-3-8248-1143-4 80 S., 14,99€
Für medizinisches Fachpersonal, für Menschen mit Huntington, für ihre Familien und
ihr Umfeld ist dieses Buch ein großer Gewinn. Es erklärt das Krankheitsbild, die genetische
Disposition und die spezielle Problematik der Erkrankung. Es liefert wertvolle Hinweise
und Entscheidungshilfen und nennt Anlaufstellen.
Besonders hervorzuheben sind die Hinweise auf unterschiedliche psychische Veränderungen
der Patienten und deren Auswirkungen, die Degeneration des Einzelnen sowie wo er Hilfe
findet. Vielen fehlt eine Anlaufstelle, eine Gesprächsmöglichkeit oder ein „Fahrplan“,
um mit den individuellen Eigenarten der Erbkrankheit umzugehen. Ein langer Abschnitt
geht ausführlich auf die Medikation ein. Dieser kann jedoch nur zur Orientierung gedacht
sein, da sich kein Arzt von seinem Patienten die Medikation vorschreiben lassen wird.
Auch bekannte und neue Therapieansätze zeigt Jens Rollnik auf.
Das Buch ist ein nützlicher Fahrplan für alle, die sich mit dieser Erkrankung auseinandersetzen
müssen. Es liefert einen umfangreichen Überblick, auch für die Argumentation dem Arzt
und den Krankenkassen gegenüber. Es hilft Kindern mit genetischer Disposition bei
der Entscheidung, ob sie sich testen lassen wollen. Denn bei der Schwere der Krankheit
sollte keiner dazu überredet werden, der nicht mit einem positiven Ergebnis umgehen
kann!
Eine große Hilfestellung, die ich mir lange gewünscht habe und für andere neurologische
Erbkrankheiten auch wünschen würde. Es gibt viel verlorene Sicherheit zurück.
Helga Matthes, Ergotherapeutin aus Oberkotzau, die beruflich und privat mit Menschen
mit Huntington zu tun hat