Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(04): e5
DOI: 10.1055/s-0041-1726590
Abstracts
AGO der OEGGG

Quantifizierung und Visualisierung der Expression von prostataspezifischem Membranantigen (PSMA) bei Patienten mit primärem epithelialem Ovarialkarzinom durch Immunhistochemie und 68Ga PSMA-PETimaging

C Grech
1   Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien, Wien
,
G Hofstetter
2   Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien
,
S Aust
1   Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien, Wien
,
V Seebacher
1   Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien, Wien
,
S Polterauer
1   Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien, Wien
,
B Neudert
2   Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien
,
T Traub-Weidinger
3   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien
,
P Baltzer
3   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien
,
N Pötsch
3   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Es konnte gezeigt werden, dass PSMA im Endothel von Neo-Gefäßen in manchen soliden Tumoren exprimiert wird, jedoch nicht in normalen Gefäßen. Das Ziel des ersten Schrittes der vorliegenden Studie war die immunhistochemische Bewertung der Expression von PSMA im epithelialem Ovarialkarzinom (EOC) und dessen Zusammenhang mit dem Therapieansprechen und onkologischen Ergebnis. Im nächsten Schritt wurde die Machbarkeit der Visualisierung der PSMA-Expression bei Patienten mit Verdacht auf EOC durch 68Gallium (68Ga) PSMA-Positronenemissionstomografie (PET) geprüft.

    Material und Methodik Retrospektiv wurden 30 Patientinnen mit fortgeschrittenem EOC in das Pilotprojekt dieser Studie inkludiert. Es wurden pro Patientin zwei Gewebeschnitte gefärbt, jeweils auf CD31 und PSMA. Die Patientinnen wurden anhand ihrer PSMA-Färbungen in 3 Gruppen eingeteilt: Anteil von <5 %, 10-50 % und >50 % PSMA Expression an CD31 exprimierenden Endothelzellen. Klinische Daten der Patientinnen wurden erhoben und mit den Expressionsdaten korreliert. Die Feasibility der PSMA-PET Bildgebung wurde prospektiv in 5 Patientinnen evaluiert.

    Ergebnisse Es zeigten 37 % (n = 11) der Patientinnen über 50 %, 30 % (n = 9) der Patientinnen 10-50 % und 33 % (n = 10) der Patientinnen unter 5 % bzw. keine PSMA Expression. Das Endothel im Stroma zeigte keinerlei PSMA-Färbung, die Färbung scheint spezifisch für tumorassoziierte Neovaskularisation. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des rezidivfreien bzw. Gesamtüberlebens zwischen den drei Gruppen. Die PSMA-PET-Bildgebung wurde von allen Patientinnen (n = 5) gut vertragen und es kam zu keinen interventionsbedingten Nebenwirkungen oder Komplikationen. Der Vergleich der präoperativen Bildgebung mit dem intraoperativen Situs zeigt eine signifikante Traceranreicherung im Primärtumor sowie in metastatischen Implants.

    Zusammenfassung PSMA wird auf dem intratumoralen Endothel bei Neovaskularisation auch in Patientinnen mit EOC vermehrt. Die Interimsanalyse des Gesamtüberlebens (OS) und des progressionsfreien Überlebens (PFS) von 30 Patientinnen zeigte keinen signifikanten Vorteil der Patientinnen mit hoher PSMA-Expression. Die PSMA-PET-Untersuchung könnte eine sensitive Möglichkeit zur Staging-Untersuchung bei EOC-Patientinnen sein, eine weiterführende klinische Studie wird basierend auf diesen ersten positiven Ergebnissen durchgeführt.


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    Publication History

    Article published online:
    14 April 2021

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