Einleitung Ziel der Studie war die Evaluation der Genauigkeit einer, auf einem Künstliche Intelligenz-System
(KI) basierenden Funduskamera, im Vergleich zum Augenarzt, in Bezug auf das Retinopathie-Screening
in einer internistisch-geführten Klinik. Zudem erfolgte die Erhebung der Gesamt-Untersuchungsdauer
als auch der Patienten- und Untersucherzufriedenheit.
Methoden Im Rahmen der Studie erhielten 112 ambulante Patienten eine Fundusfotografie mit
automatisierter Diagnose der diabetischen Retinopathie (DR) über das IDx-DR-System
(IDx Technologies Inc., USA). Die Aufnahmen erfolgten mit der Topcon TRC-NW400 Kamera
(Topcon Corp. Japan). Einschlusskriterium war die Diagnose eines Diabetes mellitus
Typ 1, 2 oder 3. Bei Patienten, bei denen keine Aufnahme mit ausreichender Qualität
in Miosis durchgeführt werden konnte, erfolgte die Aufnahme in Mydriasis.
Ergebnisse Von 112 Patienten konnte bei 107 Patienten (95.5%) durch IDx-DR, anhand der Fundusaufnahmen,
eine Analyse durchgeführt werden – vs. bei 103 (91.9%) Patienten durch den Augenarzt,
auf Basis von hochauflösenden Fundusaufnahmen. Bei den verbleibenden Patienten war
eine Beurteilung allein durch die Funduskopie möglich. Es zeigte sich eine hoch-signifikante
Korrelation bezüglich der Einschätzung der Schwere der diabetischen Retinopathie zwischen
Untersucher und dem IDx-DR System (Correlation coefficient (r) = 0,8738; p < 0,0001).
Die Patientenzufriedenheit lag bei 4,5 ± 0,6 [1-5], die Gesamtdauer der Untersuchung
in Miosis lag im Mittel bei 3:04 ± 0:28 [min:sek].
Schlussfolgerung Das Retinopathie-Screening mittels IDx-DR ermöglicht das automatisierte Stellen einer
Diagnose auf Basis von Fundusfotografien mit einem robusten, technischen und klinischen
Arbeitsfluss, der eine zeitnahe und zuverlässige Beurteilung der diabetischen Retinopathie
erlaubt und mit einer hohen Patientenzufriedenheit einhergeht.