Einleitung Die superfizielle Hämosiderose (SH) ist eine Form der Hämosiderose, bei der es durch
Ablagerungen von Hämosiderin im zentralen Nervensystem zu einer Schädigung der der
Nervenzellen kommt. Ursache dieser Form der Siderose sind chronische Hirnblutungen
insbesondere Subarachnoidalblutungen. Die Diversität der Symptome hängt von der jeweiligen
Schädigung im Hirn ab, zeigt sich aber in den meisten Fällen als beginnende uni- oder
bilaterale Hörminderung, Ataxie und Pyramidenbahnzeichen. Wir gehen der Frage nach,
ob eine Cochlea-Implantation (CI) eine Therapieoption für Patienten mit SH darstellt.
Material und Methode: Im Zeitraum von 2009 – 2018 untersuchten wir (N=10) Patienten mit radiologisch gesicherter
SH. Von diesen zehn Patienten wurden fünf aufgrund einer hochgradigen Schwerhörigkeit
mit einem CI versorgt. Hierbei verglichen wir das prä- und postoperative Sprachverstehen
(Freiburger Sprachverständlichkeitstest für Einsilber und HSM-Satztest).
Ergebnis Vergleicht man das Sprachverstehen dieser Patienten, so verbesserte sich das Sprachverstehen
im Mittel um 26 % in Ruhe (Einsilbertest im Freiburger Sprachverständlichkeitstest)
und um 40 % in Ruhe (HSM-Satztest).
Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit SH von einer CI-Versorgung mit einem besseren
Sprachverstehen profitieren. Die Ergebnisse liegen unter dem Durchschnitt aller postlingual
ertaubten CI-Patienten. Dies macht deutlich, dass anhand der Klinik und der Diagnostik
das Vorhandensein einer zentralen Schwerhörigkeit erkannt werden muss und keine Kontraindikationen
daraus geschlossen werden sollten. Wichtig ist die korrekte präoperative Abwägung
der Erwartungshaltung der Patienten.