Hintergrund Eine Lähmung des Nervus laryngeus superior (SLN) kann zur signifikanten Verringerung
des Tonumfangs, Asymmetrie der Schwingungsphase der Stimmlippen und akustischer Aperiodizität
und damit zu einer insgesamt schlechten Stimmqualität führen. Dies weist darauf hin,
dass dieser Nerv eine signifikante Rolle beim Auftreten von Symptomen der spasmodischen
Dysphonie (SD) spielten könnte. 2014 wurden erste Ergebnisse über die mögliche positive
Wirkung einer einseitigen Elektrostimulation des M. thyroarytaenoideus (TA) zur Kontrolle
der adduktorischen SD (AdSD) veröffentlicht. Unsere Studie untersucht die Wirkung
einer direkten Elektrostimulation des inneren Astes des SLN (iSLN) auf AdSD Symptome.
Methoden An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wurde für je 30 Min. eine perkutane Elektrostimulation
mittels Hook-Wire-Elektroden durchgeführt. Spasmenzahl (SC), Stimmstress (VS), Sprachaufwand
(PE), Stimmumfangsprofil (VRP), Rauhheit, Behauchtheit, Heiserkeit (RBH), Maximale
Phonationsdauer (MPT), Voice Handicap Index 9 (VHI-9) und Fragebögen zur Lebensqualität
(QoL) wurden ausgewertet.
Ergebnisse Bisher wurden 6 Patienten (1 Mann, 5 Frauen) in die Studie eingeschlossen. Im Vergleich
zur Baseline verbesserten sich SC, VS und PE nach 5 Tagen signifikant (p=0,031). Alle
anderen Tests zeigten eine nicht signifikante Verbesserung, was möglicherweise an
der geringen Teilnehmerzahl liegt. Die Stimulation verursachte bisher keine unerwünschten
Ereignisse.
Schlussfolgerungen Unsere ersten Ergebnisse zeigen, dass die Stimulation des iSLN - ohne unerwünsche
Ereignisse - zu einer signifikanten Abnahme von SC, VS und PE führt. Die genauen Effekte
der Behandlung für VRP und QoL werden anhand einer größeren Teilnehmerzahl weiter
untersucht, sobald genug Patienten rekrutiert wurden.
Poster-PDF
A-1364.pdf
MED-EL Elektromedizinische Geräte GmbH