Ziel Die Lebensqualität bei Riechstörungen hängt von der wahrgenommenen Beeinträchtigung
ab. Ziel der Studie war es zu untersuchen, warum einige Patienten mit gemessener Riechstörung
über Riech - und Aromastörung berichten während andere lediglich eine Riechstörung
angeben.
Methode Insgesamt wurden 401 Patienten mit Riechstörungen untersucht, die sich in einem tertiären
Referenzzentrum im Jahre 2019 vorstellten. Die Patienten wurden in 2 Gruppen abhängig
von den subjektiven Angaben aufgeteilt (nur Riechstörung = 129 Patienten vs. Riech-
und Aromastörung =272 Patienten). Die Gruppen wurden verglichen hinsichtlich Demographie
(Alter, Geschlecht), klinische Merkmale (Dauer der Erkrankung, Art des Krankheitsbeginns,
ôiologie, Grad der Beeinträchtigung durch die Störung) und Testergebnisse (Geschmack
und orthonasales Riechen).
Resultate Die Gruppen unterschieden sich nicht in Bezug auf Alter, Geschlechtsverteilung, orthonasales
Riechen oder gustatorische Funktion. Patienten, die über Riech- und Aromastörung berichteten,
waren durch einen überwiegend plötzlichen Beginn der Erkrankung, eine überwiegend
postvirale Ursache, eine kürzere Krankheitsdauer und einen höheren Beeinträchtigungsgrad
gekennzeichnet. Wenn Patienten hingegen nur über einen alleinigen Riechverlust berichteten,
war die Dauer der Erkrankung länger, sie fühlen sich weniger beeinträchtigt, der Beginn
der Erkrankung war eher allmählig und die Hauptursache idiopathisch.
Schlussfolgerung Patienten mit gemessener Riechstörung, die über eine Riech - und Aromastörung berichten,
unterscheiden sich signifikant von Patienten, die eine Riechstörung alleine angeben.
Diese Unterschiede können zur besseren Diagnose von Riechstörungen verwendet werden.
Poster-PDF
A-1628.pdf