Bis heute ist die Prognose für Patienten mit Pankreaskarzinom schlecht, und über 90
Prozent der Patienten versterben innerhalb von 5 Jahren anschließend an diese Diagnose.
Unsere und andere Forschungsgruppe/n konnten nachweisen, dass das Pankreaskarzinom
eine Population an Tumorstammzellen (CSCs) enthält. Diese CSCs sind nicht nur für
die Ausbildung des Tumors, sondern auch für den Erhalt der Tumorheterogenität und
die Metastasierung verantwortlich. Dabei spielen in CSCs die uneingeschränkte Selbsterneuerungsfähigkeit
sowie die Stammzelleigenschaften eine entscheidende Rolle. Die genauen Mechanismen
die diesen Charakteristiken zu Grunde liegen sind noch weitestgehend ungeklärt.
Ziel dieser Studie ist es, diese Zusammenhänge zu erforschen und eine gezielte Therapie
zur Elimination von CSCs im humanen Pankreaskarzinom zu entwickeln.
Vergleiche der Stammzellmarker-Expression und Telomeraseaktivität in differenzierten
Tumorzellen und CSCs, die aus primären Pankreaskarzinomzellen angereichert wurden.
Verwendung eines lentiviralen Nanog-Reporterkonstruktes sowie eines hTERT KDs. Überprüfung
der in vitro-Effekte (Genexpression, CSC Marker) und in vivo (ELDA, Xenograft-Tumorigenität) des hTERT KDs und eines spezifischen Telomeraseinhibitors
(BIBR1532) auf Pankreaskarzinomzellen.
Wir zeigen hier, dass in CSCs die Stammzellmarker gemeinsam mit der Telomeraseaktivität
reguliert werden. Ausserdem zeigt sich, dass die Telomere der primären Pankreaskarzinomzellen
auffallend kurz sind. Hierbei sind die Telomere der CSCs durchschnittlich länger als
die der differenzierten Tumorzellen. Auch die hTERT Expression und Telomeraseaktivität
ist in CSCs signifikant erhöht. Eine Störung der Regulation zwischen Stammzellmarkern
und Telomeraseaktivität führt zur Elimination von CSCs durch Induktion von Senescence
und Apoptose. In vivo führt die Telomeraseinhibition zu einem signifikant reduzierten Tumorwachstum.
In CSCs des Pankreaskarzinoms ist eine Co-Regulation zwischen Stammzellmarkern und
Telomeraseaktivität und somit eine kontinuierliche Verlängerung der Telomere von essentieller
Bedeutung. Die Störung des Gleichgewichts, wie zum Beispiel durch die Behandlung mit
Telomeraseinhibitioren, führt zu einer gezielten Eliminierung der CSCs und somit zu
einem verminderten Tumorwachstum.