Mehr als 1000 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern waren zum internationalen Kongress
der Osteopathie Schule Deutschland (OSD) in Berlin angereist. Die mittlerweile 12.
Auflage der 3-tägigen Veranstaltung stand unter dem Motto „Pädiatrie und Osteopathie“.
Wie in den Vorjahren läutete der „Tag der Forschung des Osteopathic Research Instituts“
den Kongress einen Tag vor dessen Eröffnung ein, über 120 Teilnehmer waren dabei.
Drei Tage lang, vom 20.–22. November 2015, drehte sich anschließend im wissenschaftlichen
Bildungszentrum Urania im Zentrum von Berlin alles um die Kinderheilkunde in der Osteopathie.
Die ausrichtende Osteopathie Schule Deutschland (OSD) bot 32 renommierte Referenten
aus aller Welt auf, die in ihren Vorträgen die unterschiedlichen Bereiche der Kinderosteopathie
behandelten. Da alle Vorträge durch Dolmetscher übersetzt wurden, konnte jeder den
Rednern problemlos folgen. In anschließenden 26 Workshops wurde das zuvor Gehörte
vertieft und praktisch umgesetzt ([Abb. 1]).
Abb. 1 Prof. Renzo Molinari gibt einen Workshop zu fetalen und geburtsbedingten Dysfunktionen.
Foto: © OSD
Weites Feld der pädiatrischen Osteopathie
Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in der Kinderosteopathie erweitern
sich ständig. Bei den zahlreichen Vorträgen konnten sich die Kongressteilnehmer ein
umfassendes Bild über den aktuellen Stand von Forschung und Wissen machen.
So ging es bspw. um die Auswirkung der intrauterinen Position auf die kindliche Entwicklung
sowie um die Auswirkungen osteopathischer Behandlungen auf den Verdauungstrakt autistischer
Kinder. Auch die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation wurde behandelt und anhand
der Wechselwirkung von Gestik und Mimik beschrieben, ein weiteres Thema war die kraniofasziale
Behandlung von Strabismus. Und selbst für philosophische Gedanken war Platz: Der Ruf
nach einer neuen Geburtskultur zielte ab auf die Verschmelzung von salutogenetischen
und pathogenetischen Sichtweisen der Geburtshilfe.
Aufbau und Pflege von Netzwerken
Kongresse sollten mehr sein als der reine Informationstransfer und auch dem Aufbau
und der Pflege interdisziplinärer und individueller Netzwerke dienen. Den passenden
Rahmen dafür bot das auf den OSD-Kongressen traditionelle Gala-Dinner mit anschließender
Party am Abend des 2. Veranstaltungstags.
Der nächste internationale Kongress der OSD behandelt das Thema „Trauma, ANS und Osteopathie“
und findet im November 2016 in Berlin statt.