Unverarbeitete Milch direkt vom Bauernhof hat einen höheren Omega-3-Fettsäuregehalt
als pasteurisierte, homogenisierte und fettreduzierte Milch aus dem Laden. Das erklärt
teilweise, warum Rohmilch-Trinker seltener Asthma entwickeln.
Kinder, die Rohmilch trinken, entwickeln seltener Asthma als Kinder, die industriell
verarbeitete Milch trinken. Dieser Effekt wurde bereits in mehreren Studien nachgewiesen
und jetzt auch von LMU-Forschern im Rahmen der Pasture-Studie bestätigt. Wie die LMU-Forscher
zugleich zeigen, liegt das u. a. am unterschiedlichen Gehalt von Omega-3-Fettsäuren
in der Milch. Dennoch empfehlen sie nicht den Verzehr von Rohmilch, da diese krankmachende
Mikroorganismen enthalten kann. Über ihre Ergebnisse berichten sie aktuell im Journal
of Allergy and Clinical Immunology (DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.jaci.2015.10.042).
Im Rahmen der Langzeitstudie PASTURE hielten rund 1000 Mütter Ernährung und Gesundheit
ihres Kindes bis zum sechsten Lebensjahr regelmäßig fest. Das Risiko, mit 6 Jahren
an Asthma zu erkranken, war bei jenen Kinder geringer, die ab der frühen Kindheit
regelmäßig unverarbeitete Milch vom Bauernhof tranken. „Dieser Effekt lässt sich teilweise
mit dem höheren Fettanteil und einem höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren der Milch
erklären“, sagt T. Brick aus der Arbeitsgruppe in München. Die Ergebnisse sind der
Studie zufolge unabhängig von anderen möglichen Einflussfaktoren. Omega 3-Fettsäuren
sind für den Menschen lebensnotwendig. Sie können vom Körper nicht selbst produziert
und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Ihnen werden verschiedene positive
Wirkungen zugeschrieben. Die Forscher untersuchten verschiedene Arten von Milch: unverarbeitete
und erhitzte Rohmilch sowie industriell verarbeitete Vollmilch bzw. fettreduzierte
Milch. Je stärker die Milch verarbeitet war, desto geringer war der Gehalt an Omega-3-
Fettsäuren. Der Gehalt an Omega-6-Fettsäuren, bei deren Abbau im Körper überwiegend
entzündungsfördernde Derivate entstehen, veränderte sich jedoch kaum.
Nach einer Mitteilung der Ludwig-Maximilians-Universität München