ergopraxis 2016; 9(05): 8-9
DOI: 10.1055/s-0042-105119
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Publication Date:
06 May 2016 (online)

Erstmals Bewertung zu Logopädie, Ergo- und Physiotherapie – Neue S3-Leitlinie Parkinson

Vier Jahre hat es gedauert, nun ist sie fertig: die überarbeitete und erweiterte S3-Leitlinie „Idopathi- sches Parkinson-Syndrom“ (www.dgn.org/leitlinien). In Deutschland sind rund 200.000 Menschen von der neurodegenerativen Erkrankung betroffen. Sie sollen durch die Empfehlungen der Experten nach aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen versorgt werden. An der Leitlinie mitgewirkt haben die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und 28 weitere medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, Berufsverbände und Organisationen – unter anderem der Deutsche Verband für Ergotherapie. Die Leitlinie umfasst sämtliche Aspekte der ärztlichen Behandlung: Definition, Epidemiologie, Diagnostik, medikamentöse Behandlung und Tiefe Hirnstimulation. Darüber hinaus bewertet sie erstmals die Logopädie, Ergo- und Physiotherapie. So sollen Menschen mit Parkinson, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von einer Einschränkung bedroht sind, Ergotherapie erhalten. Sie hat das Potenzial, dem Patienten die Erfahrung zu vermitteln, selbstwirksam gegen die Auswirkungen der Erkrankung aktiv werden zu können. Ziele dabei sind: Erhalt der beruflichen und familiären Rollen sowie Verbesserung und Erhalt der ADLs, Transfers und Mobilität.

Physiotherapie ist indiziert mit den Schwerpunkten Gang-, Gleichgewichts- und Krafttraining sowie Dehnungsübungen und Sturzprävention. Damit soll die Beweglichkeit erhalten, wiederhergestellt oder gefördert, aber auch Schmerzfreiheit, Wohlbefinden, Partizipation und Selbstständigkeit sollen erreicht werden. „Selbst in der Anfangsphase der Erkrankung liegen oft schon Probleme des Patienten vor allem auf der Partizipationsebene und bei der Teilhabe am normalen Leben vor. Deshalb ist es sehr wichtig, ausreichend Zeit in den einzelnen Behandlungsseguenzen zu haben“, steht in der Leitlinie.

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