Pneumologie 2016; 70(05): 296
DOI: 10.1055/s-0042-106489
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sektion 14 – Zellbiologie

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Mai 2016 (online)

 

Die Sektion „Zellbiologie” vereint pneumologische Grundlagen- und translational arbeitende Wissenschaftler mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten. Ein besonderes Anliegen der Sektion liegt in der Förderung des akademischen Nachwuchses in der deutschen Pneumologie, sowie auf der Translation neuer grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Pneumologie.

Herbsttagung der Sektion

Seit 1993 treffen sich alljährlich aktive Sektionsmitglieder und Gäste zur Herbsttagung, um sich über neueste Forschungsergebnisse auszutauschen, mögliche Synergismen zu identifizieren und Kollaborationen zu initiieren. Am 6. und 7. November 2015 fand die 23. Herbsttagung der Sektion 14 auf Einladung von Dr. Melanie Königshoff, Dr. Ali Önder Yildirim und Dr. Philipp Lepper in München statt. Wie in den vergangenen Jahren beteiligte sich die Sektion 4 „Infektiologie und Tuberkulose“, und die Sektionen 1 „Allergologie und Immunologie“ und 10 „Pathophysiologie und Aerosolmedizin“ waren zu Gast.

Mit 70 Teilnehmern, 2 Keynote-Referaten zu den Themen Proteomik und Stammzellforschung sowie 30 Vorträgen aus den Gebieten Infektion, Fibrose, Entwicklung, COPD, Emphysem, sowie Asthma und Al lergie war die Tagung ein großer Erfolg. Nicht nur die Zahlen der Teilnehmer und Vorträge war in den letzten Jahren konstant hoch. Es besteht auch die einhellige Wahrnehmung, dass die wissenschaftliche Qualität der Beiträge stetig zunimmt.

Dabei gelingt es, den informellen und familiären Charakter der Tagung aufrecht zu erhalten und motivierend auf junge Nachwuchswissenschaftler zu wirken. Viele Doktoranden halten bei der Herbsttagung der Sektion 14 erstmals einen Vortrag vor einem großen und fremden Auditorium. Eine besondere Motivation stellt die Prämierung der besten 3 Beiträge als „Best of Herbsttagung“ dar. Die Vortragenden wurden zur folgenden Jahrestagung der DGP 2016 nach Leipzig eingeladen, um dort ihre Daten einem breiteren Publikum interessierter Pneumologen vorzustellen.

Die Herbsttagung 2016 wird im November in Hannover stattfinden, erneut mit Beteiligung der Sektionen 1, 4 und 10.


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Jahrestagung der DGP 2016

Die Sektion „Zellbiologie“ war auch 2016 mit zahlreichen Veranstaltungen bei der Jahrestagung der DGP in Leipzig präsent. Die Programmkommission unter Leitung von Prof. Michael Pfeifer, Donaustauf/ Regensburg, und der Tagungspräsident Prof. Hubert Wirtz, Leipzig, hatten der Sektion eine große Bühne bereitet. Zahlreiche aktuelle Themen wurden großteils gemeinsam mit klinischen Sektionen präsentiert und diskutiert. Der besondere translationale Ansatz, der jenseits von Standards einen Ausblick auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen erlaubte, stieß auch in diesem Jahr bei den Kongressteilnehmern auf großen Zuspruch. So konnte abermals die Sektion 14 wesentlich zum wissenschaftlichen Charakter der Jahrestagung und der Gesellschaft beitragen.

Auch in diesem Jahr wurden wichtige Auszeichnungen an pneumologische Grundlagenwissenschaftler verliehen, etwa der Wissenschaftspreis für experimentelle Forschung der DGP, die Posterpreise der Sektionen und die Preise der Deutschen Lungenstiftung. Drei erfolgreiche junge Wissenschaftler wurden zur Jahrestagung eingeladen und erhielten die Möglichkeit, ihre bei der Herbsttagung 2015 als besonders relevant identifizierten Beiträge im Rahmen eines „Best of Herbsttagung“-Symposiums zu präsentieren.

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Das Motto des 58. DGP-Kongresses 2017 lautet „Qualität und Wirtschaftlichkeit”. Ob Ballett, Oper oder Schauspiel – eine gute Möglichkeit, einen schönen Abend ausserhalb der Kongresshallen zu verbringen, bietet das Staatstheater am Eckensee in der Stuttgarter Innenstadt. (© Dieter Poschmann/pixelio.de)

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Akademischer Nachwuchs in der Sektion

Um besonders talentierte und motivierte Nachwuchswissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen für das Fach Pneumologie zu gewinnen, hat die Gesellschaft bereits unterschiedliche Aktivitäten initiiert, etwa die Herbsttagung der Sektion Zellbiologie und einige Elemente der DGP-Jahrestagung. Trotz der genannten Erfolge ist eine breitere Identifikation mit der DGP gerade unter jungen, erfolgreichen Wissenschaftlern weiterhin erklärtes Ziel der DGP.

Die Attraktivität der Gesellschaft für den talentierten akademischen Nachwuchs stärker herauszustellen, ist für die Zukunft dieser wissenschaftlichen Gesellschaft und der deutschen Pneumologie – auch im Vergleich zu anderen medizinischen und hier speziell den internistischen Disziplinen – eine besondere Herausforderung. Viele Nachwuchsforscher orientieren sich noch in Richtung anderer Disziplinen, wie etwa der Kardiologie, Immunologie, Mikrobiologie oder Onkologie, oder wechseln in die Industrie. Dies betrifft Humanmediziner aber auch assoziierte Disziplinen wie die Biologie und Pharmazie.

Daher hat die Sektion 14 eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) ins Leben gerufen, dessen Ausgestaltung aktuell in unterschiedlichen Ebenen vorangebracht wird, und engagiert sich in der Weiterbildungsakademie der DGP. Darüber hinaus sollen Themen der experimentellen Wissenschaft in disziplinübergreifenden Workshops unter Beteiligung der European Respiratory Society (ERS) angeboten werden, um die wissenschaftliche Attraktivität der Sektion „Zellbiologie“ zu erhöhen.


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Translation experimentellwissenschaftlicher Erkenntnisse

Eine weitere Aufgabe der Sektion „Zellbiologie“ besteht darin, aktuelle experimentell- wissenschaftliche Erkenntnisse denjenigen Kollegen nahezubringen, die ausschließlich klinisch tätig sind. Dies geschieht traditionell im Rahmen translationaler Symposien bei der Jahrestagung. Ferner ist im Jahr 2015 erstmals eine Serie von Artikeln zu je einer pneumologischen Erkrankungsentität in der Zeitschrift „Pneumologie“ erschienen, in denen experimentell-wissenschaftliche Erkenntnisse spannend und mit klinischem Bezug für eine breite Leserschaft wiedergegeben wurden.

Bisher sind in dieser Reihe erschienen:

  1. Schmeck B, Jerrentrup L, Bals R. COPD Update 2015: Zellbiologie goes Clinic? – Wichtige Forschungsergebnisse für den Kliniker. Pneumologie 2015; 69: 704–710

  2. Lienau J, Müller-Redetzky H, Suttorp N et al. Neue pathogenetische Konzepte und pharmakologische Studien zur adjuvanten Therapie bei schwerer Pneumonie. Pneumologie 2015; DOI: 10.1055/s-0035-1563788

  3. Wegmann M, Fehrenbach H, Krauss-Etschmann S. Asthma Update 2015 – Was die zellbiologisch-pneumologische Grundlagenforschung dem Lungenarzt anbieten kann. Pneumologie 2016; 70: 103–109

  4. Schupp JC, Frye BC, Zissel G et al. Neue pathogenetische Konzepte und frühe pharmakologische Studien bei der Sarkoidose. Pneumologie 2016; 70 : 231–240

Zahlreiche ausgewiesene Experten haben sich bereit erklärt, weitere Artikel zu verfassen.

Zusammenfassend ist die Sektion „Zellbiologie“ für aktuelle und zukünftige Entwicklungen in der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin von zentraler Bedeutung. Ihre

„Performance“ im vergangenen Jahr, wie auch ihr Werdegang seit ihrer Gründung am 15. Juli 1993 sind durchweg positiv; ihr Wille zu weiterer Verbesserung und konstruktiven Beiträgen für die deutsche Pneumologie ist ungebremst.

Prof. Dr. Bernd Schmeck, Marburg, und Dr. Holger Müller-Redetzky, Berlin


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Das Motto des 58. DGP-Kongresses 2017 lautet „Qualität und Wirtschaftlichkeit”. Ob Ballett, Oper oder Schauspiel – eine gute Möglichkeit, einen schönen Abend ausserhalb der Kongresshallen zu verbringen, bietet das Staatstheater am Eckensee in der Stuttgarter Innenstadt. (© Dieter Poschmann/pixelio.de)