Schlüsselwörter
Akademische Nachwuchsförderung - DFG-Nachwuchsakademien - Klinische Studien
Keywords
strategic junior researchers‘ development - junior researchers academy - clinical
trials
Einleitung
In der human- und zahnmedizinischen klinischen Forschung ist seit Jahren ein wachsender
Mangel an qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern zu verzeichnen [1]. Die speziellen Anforderungen an den akademischen Nachwuchs in der klinischen Forschung
ergeben sich aus ihrer interdisziplinären Stellung zwischen klinischer und grundlagenorientierter
Arbeit. Insbesondere für die patientenorientierte Forschung werden Ärzte benötigt,
die über ein umfassendes Verständnis in der grundlagen- und krankheitsorientierten
Forschung verfügen. Daraus abgeleitete Erkenntnisse im Umgang mit Patienten, Krankheiten
und Therapieansätzen können bestätigt und deren Wirksamkeit im klinischen Praxisalltag
überprüft und kritisch abgewogen werden [1], [2]. Die enge Zusammenarbeit dieser Bereiche und die interdisziplinäre Qualifizierung
von in Praxis und Forschung geschulten Wissenschaftlern sichern langfristig die Qualität
und Sicherheit einer leistungsfähigen Krankenversorgung und machen nachhaltige medizinische
Spitzenforschung in Deutschland möglich [3], [4].
Für eine Vielzahl junger Ärzte hat der berufliche Weg in die klinische Forschung in
den vergangenen Jahren jedoch an Attraktivität verloren. Grund hierfür sind die starke
Verdichtung der klinischen Arbeit, die deutlich schlechtere Bezahlung wissenschaftlicher
Tätigkeit, die nur bedingt mögliche Anerkennung von Forschungszeiten für die Weiterbildungszeit
und nicht zuletzt die Finanzierungs-bedingt oft befristeten Stellenangebote innerhalb
der klinischen Forschungslandschaft in Deutschland [5], [6], [7]. Unter diesen Konditionen sind viele junge Mediziner trotz eines aktiv bekundeten
Interesses an wissenschaftlicher Arbeit nicht bereit, einen Einstieg in die klinische
Forschung zu wagen [8].
Als eine konstruktive Reaktion auf diese Situation wurde seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) erstmalig im Jahr 2008 die Ausrichtung der DFG-Nachwuchsakademie „Klinische
Studien“ unter Federführung eines in der Praxis klinischer Studien erfahrenen Forschers
am Standort Gießen / Nauheim gefördert. Es folgten drei weitere Ausrichtungsrunden
in den Jahren 2009, 2010 und 2012 an den Medizinischen Fakultäten der Universitäten
Mannheim, Würzburg und Witten / Herdecke. Die Bewerbungsmöglichkeit um Förderung einer
Ausrichtungsrunde der DFG-Nachwuchsakademie „Klinische Studien“ war schon für die
erste Ausrichtungsrunde 2008 offen für alle Medizinischen Fakultäten in Deutschland.
Die jeweiligen Ausrichter haben dann zu den entsprechenden Ausrichtungsrunden fakultätsseitig
individuelle Anträge auf Förderung ihrer lokalen Ausprägungen der Nachwuchsakademien
gestellt. Die dritte Ausrichtungsrunde begann im Oktober 2010, die vierte erst im
Januar 2012 im Interesse einer hinreichend langen Bewerbungsfrist zur Teilnahme.
Ansatz dieses DFG-Förderinstruments ist die strategische Förderung und Qualifizierung
junger ärztlicher und zahnärztlicher Nachwuchskräfte bezüglich methodischer, regulatorischer
und praktischer Belange klinischer Studien. Basis ist eine eigene Projektidee („Akademie-Projekt“),
die bei der Bewerbung um die Teilnahme eingereicht wird. Die Umsetzung dieses einjährigen,
durch die DFG als Sachbeihilfe förderbaren Projektes soll die Vorbereitung einer umfangreichen
Nachfolge-Förderantragstellung ermöglichen: Beispielsweise kann es Inhalt des „Akademie-Projektes“
sein, eine umfangreiche multizentrische Studie bezüglich Logistik (Zentrenrekrutierung
etc.), Methodik (Endpunkt- und Messinstrumenten-Auswahl, statistische Planung) und
Regulatorik (Antragstellung an Ethik-Kommissionen und Überwachungsbehörden) vorzubereiten.
Die Folgeförder-Antragstellung kann dann auf die Finanzierung dieser klinischen Studie
selbst abzielen.
Die DFG stellt die Mittel zur Durchführung der Akademie bereit, inklusive Reise- und
Unterbringungskosten für die ausgewählten Teilnehmer. Im Anschluss an die Teilnahme
werden nach erfolgreicher Antragstellung einzelne Akademie-Projekte von der DFG mit
bis zu 60 000 € gefördert. In Absprache mit dem Förderer wurde beschlossen, das Instrument
über alle vier Ausrichtungsrunden 2008 – 2012 zu evaluieren. Betrachtet wurden die
aus den Akademie-Projekten entstandenen Publikationen und Folgeförderungen. Die Ergebnisse
sollen Aufschluss darüber geben, welche mittelfristigen Effekte die Nachwuchsakademie
„Klinische Studien“ erzielt und inwiefern hierdurch der Einsatz von finanziellen Ressourcen
mit Ergebnissen gerechtfertigt wurden.
Methodik
Insgesamt wurden im Zeitraum von 2008 – 2012 vier DFG-Nachwuchsakademien „Klinische
Studien“ ausgerichtet. Fester Bestandteil der Bewerbung von interessierten Nachwuchswissenschaftlern
war die Skizze eines eigenen Forschungsvorhabens. Die einwöchige Akademie selbst war
als Intensivschulung mit Seminaren zu methodischen, regulatorischen und praktischen
Aspekten klinischer Studien konzipiert. Zudem bestand die Möglichkeit, das individuelle
Forschungsvorhaben als „Akademie-Projekt“ vorzustellen und mithilfe eines Mentoring
weiter zu entwickeln. Im Anschluss konnten die Teilnehmer einen Antrag auf Förderung
dieses „Akademie-Projektes“ an die DFG stellen. Die vier Akademie-Ausrichtungen wurden
programmatisch vergleichbar ausgerichtet. Einzig in der vierten Ausrichtungsrunde
wurde im Anschluss an die Intensivschulung mit einer DFG-Referentin vor Ort eine fakultative
Beratung zur Antragstellung an die DFG angeboten.
Die Datenerhebung erfolgte in Form einer anonymisierten Befragung aller Teilnehmer
aus den Ausrichtungsrunden 1 – 4. Hierfür wurde ein Erhebungsbogen zunächst postalisch
versandt; bei ausbleibender Antwort wurde bis zu zweimal elektronisch nachgesandt.
Rückfragen von Teilnehmern oder Implausibilitäten in deren Angaben wurden elektronisch
oder telefonisch geklärt. Der Fragebogen enthielt zum einen Fragen zur Förderung,
Finanzierung und Strukturierung der von den Teilnehmern umgesetzten „Akademie-Projekte“.
Zum anderen wurden die daraus generierten Publikationen und Folgefördermittel erfragt.
Von den insgesamt 92 Teilnehmern entfielen auf die Ausrichtungsrunden 1 – 4 jeweils
22, 25, 25 und 20 Personen. Mit Stichtag zum 8.9.2015 wurde ein anonymisierter Datensatz
aus den 64 erhaltenen Rückläufen (70 %) generiert, umfassend 13, 19, 14 respektive
18 Teilnehmer der Ausrichtungsrunden 1 – 4.
Die Angaben der Teilnehmer zu den aus „Akademie-Projekten“ resultierenden Veröffentlichungen
wurden via PubMed überprüft. Alle Publikationen konnten aufgefunden werden, stellten
zudem Ergebnisse durchgeführter Projektideen dar und konnten dem Bereich der klinischen
und patientenbezogenen Forschung zugeordnet werden. Weiter wurde der für die Fachzeitschrift
im jeweiligen Bezugsjahr geltende Impact Faktor festgehalten und daraus im Anschluss
pro Teilnehmer die Summe der aus dem „Akademie-Projekt“ generierten Impact-Faktor-Punktzahl
(IP) gebildet.
Primäre Endpunkte der Evaluation waren die pro „Akademie-Projekt“ berichtete Publikationsanzahl,
die damit generierten kumulierten IP sowie die (aus dem Projekt abgeleitete) kumulative
Folgefördersumme.
Die Ausrichtungsrunden wurden mit Blick auf die explorative Natur der Evaluation nur
deskriptiv gegenüber gestellt: Die Erfassung und statistische Auswertung der quantitativen
Daten wurde mit IBM SPSS® Statistics 22 für Windows® durchgeführt. Als Lagemaße wurden der Median- sowie die totale Summe der Publikationsprofile
und Fördervolumina bestimmt. Die Auswertung von Freitextangaben erfolgte manuell in
die Feedback-Kategorien „positiv“ / „negativ“ / „konstruktiv“. Abschließend wurden
per manueller Item-Analyse übergeordnete Themenkomplexe herausgearbeitet.
Ergebnisse
Von insgesamt 92 Teilnehmern antworteten bis zum Stichtag der Evaluation 64 Befragte
(70 %). 45 der 64 Evaluierten gaben an, einen Antrag auf Anschubförderung bei der
DFG gestellt zu haben. 32 dieser 45 berichteten eine DFG-Förderung des geplanten „Akademie-Projektes“
erhalten zu haben; weitere 9 Teilnehmer berichteten zudem, mit andersseitiger Förderung
ihr eigenes Projekt durchgeführt oder zum Zeitpunkt der Befragung begonnen zu haben
(▸ [
Tab. 1
]).
Tab. 1 Ergebnisse der ersten vier Ausrichtungsrunden der DFG-Nachwuchsakademie „Klinische
Studien“.
|
Parameter
|
1. Akademie (2008)
|
2. Akademie (2009)
|
3. Akademie (2010)
|
4. Akademie (2012)
|
Gesamt
|
|
Teilnehmer der Evaluation
|
13
|
19
|
14
|
18
|
64
|
|
durchgeführte
[
*
] Akademie-Projekte
|
9
|
11
|
12
|
9
|
41
|
|
Anträge auf Anschubfinanzierung an die DFG (Akademie-Projekte)
|
|
gestellte Anträge
|
11
|
14
|
12
|
8
|
45
|
|
bewilligte Anträge
|
8
|
8
|
9
|
7
|
32
|
|
Publikationen aus Akademie-Projekten
|
|
publizierende Personen
|
4
|
5
|
2
|
2
|
13
|
|
Anzahl Publikationen
|
9
|
12
|
3
|
3
|
27
|
|
Folgeförderungen aus Akademie-Projekten
|
|
Anträge auf Folgeförderung
|
7
|
6
|
5
|
3
|
21
|
|
bewilligte Folgeförderungen
|
5
|
4
|
2
|
2
|
13
|
*Durchführung irrespektive der DFG-seitigen Förderentscheidung, ggf. auch mit anderwärtiger
Finanzierung
Aus den 41 durchgeführten Projekten (irrespektive der Förderquelle) waren von 13 Akademie-Teilnehmern
insgesamt 27 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften mit Impact Faktor entstanden,
darunter 18 unter Erstautorschaft der Teilnehmer. Für die vier Ausrichtungsrunden
ergab sich jeweils eine kumulierte IP von 64,43, 44,45, 10,93 und 10,14; im Median
lag die aus den 41 umgesetzten Akademie-Projekten generierte Impact-Faktor-Summe in
allen Runden bei 0 IP (▸ [
Tab. 2
]). Nur die 32 DFG-geförderten Teilnehmer wiesen Publikationen nach. Aus den 9 DFG-unabhängig
finanzierten Projekten entstanden keine Publikationen.
Tab. 2 Aus den Akademie-Projekten generierte kumulierte und mediane Impact-Faktor-Punktzahl
(IP) der 41 Evaluations-Teilnehmer, die unabhängig von der DFG-seitigen Förderentscheidung
ein geplantes Akademie-Projekt umgesetzt haben.
|
Jahr
|
publizierende Personen
|
Anzahl Publikationen
|
summierte IP
|
mediane IP
|
|
1. Akademie (2008)
|
4
|
9
|
64,43
|
0
|
|
2. Akademie (2009)
|
5
|
12
|
44,45
|
0
|
|
3. Akademie (2010)
|
2
|
3
|
10,93
|
0
|
|
4. Akademie (2012)
|
2
|
3
|
10,14
|
0
|
|
Summe
|
13
|
27
|
129,95
|
0
|
Von den 64 Befragten berichteten ferner insgesamt 21 (33 %), auf Basis des geplanten
Akademie-Projektes einen Folgeförderantrag gestellt zu haben (davon 54, 32, 36 und
17 % in den Ausrichtungsrunden 1–4); hierbei wurde viermal das gemeinsame Förderprogramm
„Klinische Studien“ der DFG und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
adressiert. Insgesamt 13 dieser 21 Folgeantragsteller (jeweils 5, 4, 2 und 2 Teilnehmer
der vier Ausrichtungsrunden) berichteten den Erhalt einer Folgeförderung. Bewilligt
wurden für die 21 Folgeantragsteller im Median 108 000, 165 000, 0 und 190 000 €.
Kumuliert wurden Folgeförderungen in Höhe von 5 223 000 € eingeworben (▸ [
Tab. 3
]). Hierbei konnten 4 der 32 DFG-seitig geförderten Teilnehmer sowohl IP als auch
Folgeförderungen aus dem geförderten Akademie-Projekt generierten.
Tab. 3 Aus den Akademie-Teilnahmen generierte Folgeförderungen der 21 Evaluations- Teilnehmer,
die einen Antrag auf Folgeförderung gestellt haben.
|
Jahr
|
kumulierte Folgefördersummen (€)
|
im Median bewilligte Folgefördersummen (€)
|
|
1. Akademie (2008)
|
2 506 000
|
108 000
|
|
2. Akademie (2009)
|
1 610 000
|
165 000
|
|
3. Akademie (2010)
|
217 000
|
0
|
|
4. Akademie (2012)
|
890 000
|
190 000
|
|
Summe
|
5 223 000
|
100 000
|
Die qualitative Auswertung der Freitextkommentare ergab bei insgesamt 32 verwertbaren
Beiträgen 18 positive, 11 negative und 3 konstruktive Kommentare. 12 der 18 positiven
Kommentare bezogen sich explizit auf die „zielgerichtete Förderung der eigenen Karriere-Richtung
klinische Forschung durch die Teilnahme an der Nachwuchsakademie“. Die 11 negativen
und die 3 konstruktiven Beiträge bezogen sich hauptsächlich auf kommunikative Missverständnisse
in der Strukturierung der Akademie. Sie kommentierten u.a., dass mit dem verwendeten
Erhebungsbogen sekundär durch die Teilnahme an der Akademie entstandenen Nutzen nicht
abgebildet wurden. Dazu zählte z. B. das Sammeln wichtiger Erfahrungen für weitere
Forschungsprojekte.
Diskussion
Nach zum Teil 7 Jahre zurückliegender Förderzusage konnten für nur 13 der 41 (30 %)
umgesetzten Akademie-Projekte Impact-beladene Veröffentlichungen identifiziert werden.
Auffällig ist, dass alle 27 Veröffentlichungen den DFG-geförderten Akademie-Projekten
zugeschrieben werden konnten. Die Betrachtung der publikatorischen Leistung zeigt
bezogen auf die 41 durchgeführten Projekte mit in allen Ausrichtungsrunden im Median
0 publizierten IP ein ernüchterndes Ergebnis. Die 13 DFG-geförderten Teilnehmer aber,
die tatsächlich Publikationen erwirkten, taten dies sehr erfolgreich und mit einer
für Nachwuchswissenschaftler beachtlich hohen IP-Summe. Gründe für die fehlende Publikationsleistung
der restlichen durchgeführten Akademie-Projekte könnten beispielsweise an der generischen
Natur einiger Projekte liegen (z. B. reine „logistische Vorbereitung“ einer in der
Folgeförderung angestrebten klinischen Studie). Zudem muss berücksichtigt werden,
dass 8 der 32 geförderten Akademie-Projekte sich zum Zeitpunkt der Befragung noch
in der Umsetzungsphase befanden und zwangsläufig noch nicht publiziert werden konnten.
13 der 64 Teilnehmer gaben unabhängig von der Förderstruktur eine im Anschluss an
die Umsetzung ihres Akademie-Projektes erfolgreich angestrebte Folgeförderung des
eigenen Forschungsvorhabens an. Dies geschah in 4 Fällen aufgrund einer bereits fortgeschrittenen
Projektplanung ohne eine DFG-Anschubfinanzierung direkt im Anschluss an die Akademieteilnahme.
Ursachen dafür, dass von 64 Teilnehmern nur 21 Anträge (13 bewilligt) auf Folgeförderung
stellten, könnten in der Struktur und Systematik der Akademie bestehen: Bereits während
der Akademie-Veranstaltung wurde einigen Teilnehmern aus methodischen oder praktischen
Gründen von der Umsetzung ihres Akademie-Projektes abgeraten. Im Falle der 41 umgesetzten
Projekte muss ferner in Betracht gezogen werden, dass bei „negativen“ Ergebnissen
des Akademie-Projektes ein Antrag auf Folgefördermittel von den Verantwortlichen als
nicht mehr sinnvoll erachtet wurde. Abschließend sollte auch hier die Anzahl der noch
in der Umsetzungsphase befindlichen Projekte Berücksichtigung finden.
Im Vergleich der vier Ausrichtungsrunden fällt ein zeitlicher Gradient sowohl in der
kumulativ generierten publikatorischen Leistung als auch in der erzielten Folgefördersumme
auf. Je früher die Ausrichtungsrunde zurück liegt, desto höher ist der erzielte Output.
Dies verdeutlicht einmal mehr, dass zur Messung eines adäquaten Wirkungsgrades von
Maßnahmen zur akademischen Nachwuchsförderung die Verwertungszeit nicht zu unterschätzen
ist – und damit der Zeitpunkt der vorliegenden Befragung möglicherweise zumindest
für die vierte Ausrichtungsrunde des Jahres 2012 noch zu früh terminiert gewesen sein
mag.
Zur Überprüfung der Repräsentativität der evaluierten Kohorte bezüglich der zugrundeliegenden
Gesamtheit aller Teilnehmer der vier Nachwuchsakademien wurden die Verteilung des
Geschlechtes sowie die Förderquote verglichen: Die evaluierten Teilnehmer waren zu
41 % weiblich gegenüber einem Anteil von 43 % aller 92 Teilnehmer. Ferner wurden in
beiden Kollektiven 50 % der Akademie-Projekte von der DFG gefördert. Limitierend für
die Aussagekraft der Ergebnisse ist außerdem die Tatsache, dass die Angaben der Teilnehmer
zum Vorliegen und zur Höhe eingeworbener Folgefördervolumina kaum validierbar waren.
Zum verwendeten Erhebungsinstrument selbst geht aus den Freitextkommentare hervor,
dass durch die Fokussierung der Evaluation auf einen quantifizierbaren Nutzen nur
ein Teileffekt der Nachwuchsakademie abgebildet wurde: Alleine die Teilnahme an einer
solchen Akademie kann für das Fachwissen und den persönlichen Lebenslauf einen – in
einigen Fällen sogar belegbaren – essenziellen Schritt in der Karriereführung zum
„Clinician Scientist“ bedeuten.
Konsequenz für Klinik und Praxis
-
Nur ein moderater Anteil der Teilnehmer der bisherigen Ausrichtungsrunden der DFG-Nachwuchsakademie
„Klinische Studien“ konnte in dieser Erhebung Publikationen oder Folgeförderungen
aus dem in der Akademie im Vordergrund stehenden Akademie-Projekt vorweisen.
-
Wenn jedoch eine akademische Verwertung erwirkt werden konnte, zeigte sich diese auf
– für den von wissenschaftlichem Nachwuchs zu erwartendem Maßstab – sehr ermutigendem
Niveau.
Danksagung
Die Autoren danken herzlich Herrn Dr. Frank Wissing (ehemals DFG, jetzt Medizinischer
Fakultätentag) und Frau Christiane Krämer (DFG) für zahlreiche hilfreiche Rücksprachen
aus Sicht des Förderers während der Konzeption und Umsetzung dieser Untersuchung.
Ferner danken die Autoren Frau Dr. Ursula Hahn (Institut für Medizinische Biometrie
und Epidemiologie der Universität Witten / Herdecke) für zahlreiche konstruktive Hinweise
zur Berichterstellung der Ergebnisse im Rahmen der Dissertationsschrift von Levka
Dahmen sowie Frau Dragana Mitric (Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie
der Universität Witten / Herdecke) für wertvolle logistische Unterstützung in der
Durchführung der Erhebung.