Dabei handelt es sich um einen Katalog von standardisierten Regeln zur datenschutzgerechten
Speicherung und Nutzung von Behandlungsdaten und -dokumenten mit dem Ziel, eine Wissensdatenbank
aufzubauen und valide Versorgungsforschung zu ermöglichen.
„Der Umgang mit sensiblen Patientendaten erfordert klare Regeln und Sicherheit vor
allem mit Blick auf den Datenschutz. Deshalb war es für die Deutsche Gesellschaft
für Urologie wichtig, hier voranzugehen und uns dieser Verantwortung zu stellen“,
sagt Prof. Oliver Hakenberg, Generalsekretär der DGU.
„Bisher gibt es keine zentrale Vorgabe für Dokumentationsinhalte und deren Strukturierung.
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass ohne standardisierte Regeln viele Ressourcen
verschlingende Datensammlungen in den einzelnen Einrichtungen aufgebaut werden, die
durch mangelnde Qualität bei z. B. mangelnder Quellensicherheit nicht wirklich nutzbar
sind. Voraussetzung für eine einrichtungsübergreifende elektronische Nutzung ist deshalb
eine indikationsspezifische standardisierte Patientendokumentation in den verschiedenen
Versorgungsinstitutionen, wie wir sie nun für die Urologie definiert haben“, sagt
der Vorsitzende der WissensAkademie der DGU und Leiter der 2014 eingerichteten Arbeitsgruppe
Dokumentationsleitfaden, Prof. Bernd Wullich.
Der Uro-Kodex, der den unterschiedlichsten Anforderungen von Wissenschaft und Gesetzgebung
Rechnung trägt, wurde mit Unterstützung des BDU und unter Beteiligung von Patientenorganisationen
wie dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. entwickelt und soll dazu beitragen,
die medizinische Dokumentation in Struktur, Inhalten und Prozessen systemunabhängig
zu standardisieren. In der Folge können die Daten auch einer breiten Anwenderschaft
zugänglich gemacht werden. Für Zertifizierung, Krebsregister, Onkologievereinbarung,
kontinuierliche Nutzenbewertung und vieles mehr ist ein solcher Standard unabdingbar.
„Im weitesten Sinne bildet der Dokumentationskodex somit die systematische Ausgangsbasis
für den Aufbau bzw. die Weiterentwicklung und Nutzung einer Wissensdatenbank als Grundlage
für den globalen Wissenszugewinn im Fachgebiet Urologie. Darüber hinaus lassen sich
mit dem Uro-Kodex zukünftig Verläufe und Behandlungsergebnisse nicht nur sehr viel
besser dokumentieren, sondern er ermöglicht ebenso die flächendeckende valide Versorgungsforschung.
Damit ebnet der Uro-Kodex den Weg zu einer evidenzbasierten, qualitätsgesicherten
und prozessgesteuerten Gesundheitsversorgung in der Urologie“, so Prof. Wullich weiter.
Dokumentierende medizinischer Daten und interessierte Medienvertreter finden den Uro-Kodex
auf der Homepage von DGU und BDU.
Nach einer Pressemitteilung (DGU)