Der Klinikarzt 2016; 45(12): 646
DOI: 10.1055/s-0042-120391
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Malignes Melanom

Kombinationstherapie verlängert Überlebenszeit
Michaela Biedermann-Hefner
1   Berlin
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Publication Date:
30 December 2016 (online)

 

    Das maligne Melanom ist ein Tumor, der immer noch für die Ärzte eine große Herausforderung darstellt und einer engmaschigen Kontrolle bedarf. Mit der Zulassung des MEK-Inhibitors Cotellic® (Cobimetinib) in Kombination mit dem BRAF-Inhibitor Zelboral® (Vemurafenib) im November 2015 ist es gelungen, das BRAF-V600-Mutation-positiv fortgeschrittene Melanom wirksamer zu behandeln und eine spätere Progression zu erzielen.

    Gute Erfolge mit Cobimetinib +Vemurafenib

    Sowohl in Studien als auch in der Praxis hat die Kombination von Cobimetinib plus Vemurafenib gute Erfolge erzielt, wie Prof. Dr. med. Ralf Gutzmer, Hannover, berichtete. Die BRIM 7-Studie wurde an Patienten mit BRAF-V600-Mutation-positivem fortgeschrittenem Melanom durchgeführt.

    Es konnte dabei eine 3-Jahres-Überlebensrate von 37 % festgestellt werden. Das Update von BRIM7 zum ASCO zeigt, dass diese Patienten im Median eine Überlebenszeit von 31,2 Monaten hatten, wenn sie die Kombination von Cobimetinib plus Vemurafenib erhielten. 87 % der BRAFi-naiven Patienten hatten auf diese Behandlung angesprochen und fast jeder fünfte - nämlich 19 % - konnte eine komplette Remission erreichen. Der LDH-Wert der betroffenen Patienten spielte dabei eine relevante Rolle, wie Gutzmer erläuterte. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass die Patienten mit einer normalen LDH ohne Leberfiliae den größten Nutzen von dieser Kombinationstherapie hatten, während Patienten, bei denen bereits Lebermetastasen vorhanden sind, eine schlechte Prognose haben. Ein Jahr nach der Kombinationsbehandlung lebten noch 75 % der Betroffenen, während es nach 2 Jahren noch fast die Hälfe - nämlich 48 % - waren. Auch die komplette Remission war bei der Kombination von Cobimetinib plus Vemurafenib höher. 19 % erzielten eine komplette Remission gegenüber 11 % ohne Kombination und mehr als die Hälfte, nämlich 54 % gegenüber 40 % ohne Kombination konnten eine partielle Remission erreichen.


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    Nebenwirkungen im Schweregrad 1 und 2

    Die Nebenwirkungen lagen im Schweregrad 1 und 2 und waren nicht immer vorhanden. Sie traten verstärkt in den ersten 4 Behandlungswochen auf. Dazu gehören vor allem Haarausfall, Müdigkeit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, erhöhte Kreatinkinase-Werte sowie Photosensitivität. Eine besondere Überwachung sollte auch im kardialen sowie ophthalmologischen Bereich erfolgen, da es auch hier gelegentlich zu einer Verlängerung der QTc-Zeit sowie einer serösen Retinopathie kommen kann, wie Dr. med. Felix Kiecker, Berlin, aus seiner Praxiserfahrung berichtete.

    Quelle: Pressegespräch „1 Jahr Cobimetinib plus Vemurafenib: Wie der duale Wirkansatz den Behandlungsalltag verändert hat“ am 19. Oktober 2016 in Hamburg. Veranstalter: Roche Pharma.


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