Wachterman MW,
Pilver C,
Smith D.
et al.
Quality of end-of-life care provided to patients with different serious illnesses.
JAMA Intern Med 2016;
176: 1095-1102
Für die retrospektive Querschnittsstudie wurden Daten von 57 753 Patienten verwendet,
die zwischen Oktober 2009 und September 2012 in einer von 146 verschiedenen Einrichtungen
starben. Unter anderem litten sie an einer Nierenerkrankung im Endstadium (End Stage
Renal Disease; ESDR), Krebs, Herzinsuffizienz, COPD, Demenz und Gebrechlichkeit.
Laut Ergebnissen der Studie erhielten folgende schwerkranke Patienten Palliativleistungen:
-
Krebspatienten 73,5 %
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Demenzkranke 61,4 %
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ESRD-Patienten 50,4 %
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COPD- und Herzinsuffizienz-Patienten 46,7 % und
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gebrechliche oder multimorbide Patienten 43,7 %
Zudem starb auf der Intensivstation ein Drittel der Patienten mit
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ESRD (32,3 %)
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kardiopulmonalen Krankheiten (34,1 %)
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oder Gebrechlichkeit (35,2 %).
Das waren mehr als doppelt so viele als bei Patienten mit Krebs (13,4 %) oder Demenz
(8,9 %), p < 0,001. Hinterbliebene Familien von Krebspatienten berichteten außerdem
von einer wesentlich besseren „End-of-Life-Care“ als jene von Patienten mit anderen
Krankheiten. Eine Ausnahme bildete die Demenz, wo die Angehörigen die palliative Betreuung
als ähnlich gut empfanden (59,2 vs. 59,3 %; p = 0,61). Diese war von Konsultationen
des Palliativ-Teams, einer angenehmen Sterbeumgebung und dem Ausbleiben von Wiederbelebungsversuchen
(bei entsprechendem Code-Status) gekennzeichnet.
Laut Meinung der Autoren kann ein besserer Zugang zur „Palliative Care“ sowie ausführliche
Gespräche über die Ziele und Wünsche die Qualität der „End-of-Life-Care“ für alle
schwerkranken Patienten verbessern. Es sei wichtig, diese Themen auch für nicht-onkologische
Patienten bzw. Schwerkranke ohne Demenz zu berücksichtigen.
Dr. rer. nat. Marion Rukavina
Laut Definition der WHO umfasst die Palliativmedizin Maßnahmen zur Vermeidung von
Leiden, das Lindern von Schmerzen sowie die Behandlung psychosozialer und körperlicher
Probleme.
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