Anfang September verstarb ein Mann in der südchinesischen Provinz Guangdong an den
Folgen einer primären Amöben-Meningoenzephalitis (PAME). Dies ist der erste bekannte
Fall auf dem chinesischen Festland. Der einzige bisher aus China gemeldete Fall hatte
sich vor 23 Jahren in Hongkong, vor der Küste Guangdongs, ereignet.
Die primäre Amöben-Meningoenzephalitis wird durch den amöbenähnlichen Flagellaten
Naegleria fowleri hervorgerufen, welcher weltweit im feuchten Erdreich und in warmen,
stehenden Gewässern verbreitet ist. Nur selten – wenn er durch die Nase entlang des
Riechnervs ins Gehirn vordringt – verursacht dieser fakultative Parasit humane Erkrankungen.
Meistens, wie auch in dem hier beschriebenen Fall, kommen die Opfer beim Baden in
Kontakt mit den Parasiten. Es gibt jedoch auch Berichte, wonach einige Infektionen
durch (rituelle) Nasenspülungen erfolgt sind.
Wenige Tage nach der Infektion bricht die Krankheit plötzlich aus. Auf Fieber, Übelkeit,
Erbrechen und Kopfschmerzen folgen innerhalb einer Woche pyogene Meningoenzephalitis,
Koma und Tod. Es gibt bisher nur wenige Fälle, in denen das Leben der Patienten durch
frühzeitige Behandlung gerettet werden konnte. Allerdings deuten Antikörperwerte von
Jugendlichen aus stark betroffenen Gebieten darauf hin, dass viele Infektionen auch
asymptomatisch verlaufen.
Quellen: promed, WHO, CDC