Fragestellung Vor 15 Jahren wurde mit der Vorstellung des ersten iPhones die Voraussetzung für
mobile und personalisierte mHealth-Anwendungen geschaffen. Nach einer rapiden Entwicklung
ist heute in den Industrieländern eine Sättigung erreicht (Deutschland: 68,6Mio. Smartphone-Nutzer,
88.8% der Bevölkerung) [1]. Wie haben sich mHealth-Apps für Diabetiker etabliert?
Methodik Wir analysieren automatisiert die zu „Diabetes“ gefundenen mHealth-Apps (n=250 in
Goople Play und n=165 im Apple App Store) nach Installationszahlen, Bewertungen, Nutzungs-
und Funktionsprofilen und verglichen dies mit den Analysen im Zeitraum von 2015 bis
2022 [2]
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Ergebnisse *Im Vergleich zu 2020 steigt die Zahl der installierten Diabetes-Apps in 2022 mäßig
an (Google: 17,6Mio. auf 26,3Mio., Apple: 28,0Mio. auf 33,6 Mio.). Bezogen auf 537Mio.
Diabetespatienten weltweit [8] sind dies lediglich 11,1%.
*Im Vergleich zu 2020 nimmt der Funktionsumfang der Apps in 2022 insgesamt leicht
zu. Funktionsanteil bei installierten nach Kategorien (Google): Informationsangebote:
61,2% auf 64,1%, Tracking: 70,8% auf 72,6%, soziale Funktionen: 21,6% auf 22,2%, Geräteunterstützung:
9,6% auf 12,5%.
*Für die adressierten Diabetesformen gilt von 2020 auf 2022 (Google): T1D: 24,4% auf
23,8%, T2D: 33,2% auf 29,0%, GDM: 12,4% auf 15,3%.
*Die meisten Installationen entfallen auf einige wenige Apps: 6 Apps umfassen 50%
aller Installationen (Google, 2020 und 2022).
*Kostenpflichtige Apps spielen mit 3,2% der Installationen eine geringe Rolle, dafür
weisen 52% Werbung und 20% In-App-Käufe aus (Google).
*Aktuell gibt es 1 Diabetes-App als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA). Mit „10.000+“
Installationen spielt dies quantitativ noch kaum eine Rolle.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: mHealth-Apps könnten eine wachsende Rolle im Management des Diabetes
mellitus einnehmen.