Einleitung Die Entwicklung der 3D-Fotographie erlaubt Chirurgen eine strahlungsfreie Vermessung
der Oberfläche des Gesichtes. 3D Scans können die Planung und prä- und postoperative
Dokumentation von gesichtschirurgischen Eingriffen optimieren. Eine wichtiger Aspekt
ist die Vergleichbarkeit der einzelnen Systeme in der Präzision und Genauigkeit. Die
Verwendung von kostengünstigen Devices mit leichter Handhabbarkeit wie einem Smartphone
oder Tablet macht nur Sinn, wenn die Genauigkeit gleichwertig ist mit teuren Kameras.
Material und Methoden Zur Auswertung der Genauigkeit verschiedener 3D Fotographie Systeme führten wir 3D
Scans von 20 gesunden Probanden durch. Es wurde das (a) Artec Space Spider, das (b)
Densply Sirona Planmeca und ein (c) iPhoneXR mit der APP Bellus 3D verwendet. Als
Referenz wurde ein Gipsabdruck der Nase durchgeführt und digitalisiert. Alle STL-Datensätze
(Standard Tesselation Language) der Nase wurden mit den ursprünglichen, virtuellen
.stl Datensätzen des Gipsabdrucks verglichen. Der Root Mean Square Error (RMSE) wurde
für jede Oberfläche berechnet (Artec Studio 13 Professional×64; Artec Group; Luxembourg),
zur Ermittlung der höchsten Genauigkeit.
Ergebnisse Der Vergleich erfolgte mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test. (a) zeigte signifikant
bessere RMSE Ergebnisse als (b) und (c) (p=0,018). Zwischen (b) und (c) zeigte sich
kein signifikanter Unterschied (p=0,175).
Zusammenfassung Die Studie vergleicht drei 3D-Fotographie scans bezüglich Präzision und Genauigkeit.
Die Nasen-Scans mittels (a) zeigten die höchste Genauigkeit. Dennoch werden Apps für
Smartphones in der Zukunft vielversprechende Alternativen darstellen. Es sollte eine
Balance zwischen der Praktikabilität im Alltag und den technischen Möglichkeiten gefunden
werden.