Einleitung Der Antero-Lateral Thigh (ALT)-Lappen ist eine etabilierte Methode in der plastisch-rekonstruktiven
Chirurgie des Kopf-Hals Bereiches.
Kasuistik Wir berichten über eine Patientin, die sich mit einer neu aufgetretenen Schwellung
mit Hauterythem rechts im Bereich des zervikothorakalen Übergangs vorgestellt hat.
Es bestand ein Zustand nach Lymphknotenexstirpation zervikal rechts alio loco. Histologisch
zeigte sich ein nicht kleinzelliger stärker gradig profilierender maligner Tumor mit
regressiv nekrobiotischen Begleitveränderungen. In der Panendoskopie und PET-CT gab
es ebenfalls keinen Hinweis für einen Primarius. Trotz Empfehlung der interdisziplinären
Kopf-Hals TU-Konferenz zur primärer chirurgischen Therapie entschloss sich die Patientin
zur kombinierten Radiochemotherapie bei CUP-Syndrom. Die Patientin zeigte allerdings
bis 6 Wochen nach Beendigung der primärem Radiochemotherapie ein Tumorresiduum. Unter
der folgenden Immuntherapie alio loco mittels Durvalumab kam es zu einem Tumorprogress.
Auf Wunsch der Patientin wurde daraufhin eine Salvage-Operation cervikal rechts mit
Teilresektion des M. Trapezius, M. Sternocleideomastoideus und N. Accessorius durchgeführt.
Zur Defektdeckung wurde ein 12 x 4 x 5 cm großer ALT-Lappen von rechts verwendet.
Der Intra- und postoperative Verlauf gestaltete sich ohne Komplikationen. Die Patienten
ist seit 15 Monaten rezidivfrei.
Konklusion Der postradiogene Operationssitus im Kopf-Hals Bereich ist eine chirurgische Herausforderung
in der Salvagechirurgie. Allerdings stellt der ALT- Lappen auch bei Therapieversagen
nach primärer Radiochemotherapie eine mögliche Methode dar, großvolumige Defekte im
Kopf-Hals-Bereich zu rekonstruieren.
Cantemir, Eichhorn, Park