Einleitung Die Diagnostik und Therapie von submandibulär gelegenen Neoplasien ist eine Herausforderung,
aufgrund der Vielzahl von möglichen Differenzialdiagnosen und des hohen Anteils an
Karzinomen. Im Falle eines Karzinoms ermöglichte ein einzeitiges chirurgisches Konzept
die ausreichend sichere Resektion und vermiede die Alterationsgefahr insbesondere
neuronaler Strukturen durch eine Nachresektion. Ziel der Studie war die Beurteilung
der intraoperativen Schnellschnittdiagnostik als Grundlage eines einzeitigen Therapiekonzepts.
Methoden Bei 114 konsekutiven Patienten wurde eine intraoperative Schnellschnittdiagnostik
(Karzinom vs. kein Karzinom vs. unklar) durchgeführt. Patientenbezogene Daten sowie
die Zuverlässigkeit des Schnellschnittergebnisses wurden vergleichend erfasst.
Ergebnisse Bei insgesamt 114 Patienten wurde ein intraoperativer Schnellschnitt durchgeführt.
Bei 56 Patienten wurde im Schnellschnitt kein Karzinom festgestellt, während bei 26
Patienten ein Karzinom mittels Schnellschnitt diagnostiziert wurde. Bei 32 Patienten
konnte im Schnellschnitt keine Diagnose gestellt werden. Karzinome wurden mit einer
Sensitivität von 87% und einer Spezifität von 100% diagnostiziert. In Hinblick auf
ein einzeitiges Konzept hätte dies zur Folge gehabt, dass kein Patient eine unnötig
umfangreiche Therapie erlitten hätte und bei 26 von 30 Patienten ein zweiter Eingriff
hätte vermieden werden können.
Diskussion Intraoperative Schnellschnitte könne ein wichtiges Diagnostikum darstellen, um Karzinome
histologisch zu bestätigen und zweizeitige Vorgehen zu vermeiden. Da es keine falsch-positiven
Befunde gab, wurde bei keinem Patienten ein radikalerer chirurgischer Eingriff als
notwendig durchgeführt.