Einleitung Die gleichzeitige Versorgung mit der Bonebridge (BB), einem teilimplantierbaren,
aktiven transkutanen Knochenleitungshörgerät, und mit Ankern für Ohrepithesen kann
eine Herausforderung darstellen, da beide Implantate Magnete enthalten und um ein
begrenztes Implantationsareal konkurrieren.
Material und Methoden Mittels einer präoperativen Planungssoftware, welche es ermöglicht, den Massenschwinger
(FMT) der BB in einem individuellen 3D Computermodell des Schädels frei zu platzieren
(„virtuelle Chirurgie“), wurde die optimale Implantatposition sowohl für den FMT als
auch für die Epithesenanker bestimmt. Die magnetische Interaktion zwischen den Ankern
und dem FMT wurde durch Anwendung statischer Magnetkräfte gemessen. Es wurde eine
retrospektive Datenanalyse unter Berücksichtigung chirurgischer und audiologischer
Ergebnisse durchgeführt.
Ergebnisse Zwischen 2014 und 2016 wurden 5 Ohren bei 4 Patienten (m: n=3, w: n=4, 17-51 Jahre,
alle mit einer Vorgeschichte von mehrfachen frustranen Ohrrekonstruktionsversuchen)
mit der BB und gleichzeitiger Planung von Ohr-Epithesen versorgt. Bei einem Patienten
waren die Anker bereits vorhanden. Die Individuelle präoperative Planung wurde hinsichtlich
der optimalen Platzierung von Epithesenankern in Kombination mit der BB als äußerst
hilfreich eingeschätzt.
Die audiologischen Ergebnisse ergaben nach 3 und >11 Monaten einen deutlichen Benefit.
Es konnten keine störenden Interaktionen zwischen dem magnetischen FMT und den magnetischen
Epithesenankern festgestellt werden. Bei zwei Patienten erforderte eine Hautinfektion
und Wundheilungsstörungen eine Revisionsoperation.
Schlussfolgerung Die präoperative 3D Planung stellt einen deutlichen Nutzen bei der Implantation der
Bonebridge in Kombination mit magnetischen Epithesenankern dar.