Hintergrund und Methodik Die Pathogenese der Post-COVID-Symptome sind bisher nicht geklärt. Wir untersuchten
kardiopulmonale Einschränkungen 6-Monate nach COVID-19 mittels Lungenfunktionstests,
Echokardiographie einschließlich des globalen longitudinalen Strains (GLS), der die
zyklische Myokard-Verdickung beschreibt und bessere Informationen über die linksventrikuläre
(LV) Dysfunktion liefert als die LVEF, sowie validierten Fragebögen. Patienten mit
und ohne Fatigue wurden verglichen.
Ergebnisse 60 Patienten wurden eingeschlossen (61±2 Jahre). 19 Patienten (32%) wurden auf der
Intensivstation behandelt. Fatigue war das häufigste Symptom (28%), mit einer höheren
Prävalenz bei Frauen als bei Männern (50% vs. 20%, p=0,002). Obwohl die Lungenfunktionswerte
in beiden Gruppen normal waren, war der FEV1 bei Fatigue-Patienten niedriger als bei
non-Fatigue-Patienten [86(67-95) vs. 97(84-110), p=0,006]. Patienten mit Fatigue hatten
mehr Symptome und schlechtere Lebensqualitäts-/Depressions-/Angst-Scores als Patienten
ohne Fatigue (alle p<0,05). Obwohl die Depressions- und Angst-Scores bei den Fatigue-Patienten
schlechter als non-Fatigue-Patienten waren, wiesen beide Gruppen in dieser Kategorie
nur leichte bis mittelschwere Symptome auf. Die LVEF bei der überwiegenden Mehrheit
normal war, der GLS war jedoch signifikant reduziert (-15(-18_-14)). Die GLS-Werte
waren bei Patienten mit und ohne Fatigue vergleichbar.
Schlussfolgerung Post-COVID-Patienten hatten in der vorliegenden Arbeit eine subtile myokardiale Dysfunktion,
die sich zwischen Patienten mit und ohne Fatigue nicht unterscheidet. Insgesamt war
die kardiopulmonale Limitierung in unserem Kollektiv minimal und insgesamt klinisch
vernachlässigbar, trotz hoher Symptomlast bei der Fatigue-Gruppe.