Hintergrund Ehrenamtliche Hospizbegleiter (EAH) sind wichtige Akteure
in der Hospiz- und Palliativversorgung. Durch die voranschreitende Integration von
nicht-onkologischen Patienten (NOP) in die Palliativversorgung werden
zukünftig vermehrt EAH in Kontakt mit NOP kommen. Über eventuelle
Besonderheiten bei Begleitungen von NOP existieren bisher kaum wissenschaftliche
Untersuchungen.
Ziel ist es, Erwartungen und Erfahrungen von EAH zu detektieren, die im Zusammenhang
mit Begleitungen von Patienten mit fortgeschrittener COPD als nicht-onkologischer
Erkrankung stehen. Gibt es spezifische Herausforderungen, die bei Begleitungen
berücksichtig werden sollten? Wie wird mit diesen Herausforderungen
umgegangen? Dieses Wissen kann Hospizkoordinatoren bei der Vorbereitung und dem
Einsatz der EAH helfen.
Methode Mit elf EAH, die bereits zum Teil NOP begleitet haben, wurden
offene, leitfadengestützte Interviews zu Begleitungen von COPD-Patienten
geführt. Nach der Transkription wurden diese mit der Qualitativen
Inhaltsanalyse nach Mayring induktiv-deduktiv ausgewertet und Erwartungen und
Erfahrungen verglichen.
Ergebnisse Krankheitsunabhängige Aspekte, wie
persönliche Kompatibilität waren für EAH im Vorfeld der
Begleitung wichtig. Unsicherheiten gab es bei Krisen, wie Luftnotanfällen
oder Krankenhauseinweisungen. Durch einen langjährigen Erkrankungsverlauf
mit Höhen und Tiefen entstanden längerfristige, in der Begleitung
von Patienten mit Krebserkrankungen eher unübliche Hospizbegleitungen, die
Nähe und Verantwortungsgefühle erzeugten. Flexibilität war
entscheidend.
Schlussfolgerung Die Berücksichtigung von spezifischen
Herausforderungen und Umgangsstrategien mit Symptomen sowie Maßnahmen in der
Vorbereitung könnten das Sicherheitsgefühl der EAH bei Begleitungen
von NOP erhöhen. Fortwährend enger Kontakt zu Koordinatoren und
anderen EAH kann helfen, Begleitungen für alle beteiligten Akteure
bedarfsgerecht auch über längere Zeit bei veränderten
Gegebenheiten zu gestalten.