Einleitung Infektionen mit Cytomegalieviren (CMV) sind häufige und ernste Komplikationen nach
Transplantationen. Bei entsprechend immunsupprimierten Patienten nach einer Lebertransplantation
kommt es meist zu einer Infektion des Transplantats. Dies kann zu einer Funktionsverschlechterung
und Abstoßung führen.
Ziel Ziel dieser Studie war eine CMV spezifische Erfassung der antiviralen T-Zell- Immunität
bei Patienten nach Lebertransplantation.
Methodik Von 47 konsekutiven Patienten nach Lebertransplantation wurden PBMC aus EDTA-Blut
isoliert. Die antigenspezifische Sekretion von Interferon-g (IFN-g), wurde mittelsex vivoELISPOT Assay gemessen. Dabei wurden zwei immundominante Proteine von CMV (T-activated®
immunodominant CMV IE-1 und pp65) sowie ein CMV Peptidpool als Antigen verwendet und
die Frequenz von antigen-spezifischen T-Zellen bestimmt (gemessen als Stimulationsindex
SI Median/Quartile über Medium Hintergrund) und mit Therapieparametern (Anzahl und
Art der Immunsuppression) korreliert.
Ergebnisse CMV-reaktive T-Zellen fanden sich in unterschiedlicher Häufigkeit in Abhängigkeit
der Immunsuppression. Dabei korrelierte sowohl die Anzahl der CMV reaktiven T-Zellen
als auch die Anzahl der erkannten Antigene mit dem Ausmaß der Immunsuppression. Während
Patienten mit einer immunsuppressiven Monotherapie (Mycophenolatmofetil oder Tarcrolimus
oder Cyclosporin) hohe SIs zeigten (CMV Peptid Pool: 64,5 (4,4-414,8), IE-1: 27,0
(5,5-55,9), pp65: 19,5 (0,9-133,5), wiesen Patienten mit einer Tripeltherapie (Kombinationstherapie
plus Steroid) deutlich weniger reaktive Effektor T-Zellen auf (CMV Peptid Pool: 0,5
(0,0-4,7), IE-1: 1,1 (0,1-5,0), pp65: 1,0 (0,0-2,1); Monotherapie vs. Tripeltherapie
p< 0.05). Außerdem war mit zunehmender Immunsuppression die Anzahl der erkannten Antigene
signifikant reduziert. So wurden bei Patienten mit einer Monotherapie bei 69,2% aller
Patienten alle drei Antigene erkannt. Bei Patienten mit einer Trippeltherapie war
dies nur bei 11,1% der Patienten der Fall, bei 77,8% der Patienten in dieser Gruppe
wurde gar kein Antigen erkannt (p< 0.05).
Schlussfolgerung Unsere Daten unterstreichen die immunologische Bedeutung von CMV-Infektionen bei
Organtransplantationen. Die Messung der IFN-g Sekretion im ELISPOT Assay erlaubt dabei
die Identifikation einer T-Zell Immunantwort. Eine intensive Immunsuppression führt
zu einer in Anzahl und Qualität reduzierten CMV-spezifischen T-Zell Immunität.