Einleitung Suchtkranke Personen und insbesondere Methamphetamin (MA)
-abhängige schwangere Frauen, Mütter und Väter brauchen
spezifische Hilfsangebote für sich und ihre Kinder. Am
Universitätsklinikum Dresden wurde dazu das interdisziplinäre
Programm „Mama denk‘ an mich“ (MAMADAM) ins Leben gerufen,
dessen suchttherapeutischer Teil hier vorgestellt wird.
Material und Methodik Die Therapieaufgaben der Ärzte,
Psychologen und Sozialarbeiter werden dargestellt. Spezifisch gehören dazu
die MA-spezifische Gruppenpsychotherapie für Schwangere und Mütter,
Vorgehen beim Abstinenznachweis und bei positivem Drogentest sowie die
Zusammenarbeit mit den Jugendämtern.
Ergebnisse Die Hauptsuchtmittel der im Erhebungszeitraum 2016
– 2018 untersuchten Patienten waren MA (65 %), Alkohol (18
%) und Cannabis (15 %). Komorbide psychiatrische Störungen
lagen bei 78 % der Fälle vor, bei 56 % beinhaltete dies auch
nicht suchtbezogene Störungen. 71 % waren zu Therapiebeginn
überwiegend fremdmotiviert, 71 % bezogen Arbeitslosengeld II und 38
% waren vorbestraft. Die Haltequote für Patienten, die ins
Therapieprogramm eingeschlossen wurden, lag bei 77 % bei einer Therapiedauer
von 22 Wochen (Median). Mehrere Patienten wurden direkt in stationäre
Entgiftungs-/Reha-Behandlung vermittelt.
Zusammenfassung Die behandelte Stichprobe stellt eine hoch
risikobehaftete Klientel dar. Dennoch gelang es im ambulanten Setting, den
überwiegenden Anteil abstinent in Therapie zu halten. Die ambulante
psychiatrische Suchttherapie kann somit für Eltern eine sinnvolle
Alternative zur stationären Langzeittherapie darstellen.