Einleitung
            Ein klinischer Fallbericht dient der Veröffentlichung von neuen Erkenntnissen, die
               anhand eines einzelnen medizinischen Falles gewonnen wurden. Er ist eine detaillierte
               Beschreibung von Beobachtungen und Maßnahmen an einem einzelnen Patienten. Hierbei
               wird über eine ungewöhnliche Kasuistik, deren Erscheinungsbild, Verlauf, Diagnostik
               und Therapie berichtet [1]. Anhand von Fallberichten können wichtige Beobachtungen gemacht werden, die in klinischen
               Studien übersehen oder nicht erfasst werden. Diese Beobachtungen können aufschlussreiche
               Informationen enthalten, die unser medizinisches Fachwissen direkt erweitern oder
               Anstoß zu neuer Forschung geben [2]
               [3]. Tatsächlich entspringen viele wegweisende medizinische Erkenntnisse und Entwicklungen
               aus Fallberichten, wie beispielsweise im Falle der ersten Herztransplantation [4].
            Die Beobachtung einer seltenen Erkrankung oder eines ungewöhnlichen Erscheinungsbildes
               einer häufigen Erkrankung ist die erste Voraussetzung für die Erstellung und erfolgreiche
               Publikation eines Fallberichts. Fallberichte mit aussagekräftigen Abbildungen in Form
               von Fotos oder radiologischen Bildern eignen sich besonders gut für die erfolgreiche
               Publikation [5]. Ein radiologischer Fallbericht sollte allerdings nicht dazu dienen, nur ein besonders
               spektakuläres Bild zu präsentieren, sondern muss klar kommunizieren, welche medizinischen
               Erkenntnisse und Schlussfolgerungen anhand der Kasuistik gewonnen werden können.
            Dem Großteil aller zur Publikation eingereichter radiologischer Fallberichte fehlt
               jedoch eine klare Schlussfolgerung. Darüber hinaus enthalten viele der eingereichten
               Fallberichte formale und redaktionelle Fehler [6]. Dadurch kommt es zur Ablehnung von prinzipiell interessanten, aber schlecht aufgearbeiteten
               Fallberichten in begutachteten Journalen [3]. Zusammengefasst ist für die erfolgreiche Publikation die Einzigartigkeit des Falles,
               eine sorgfältige und strukturierte Präsentation, sowie eine klare Schlussfolgerung
               entscheidend. [3]
               [7]. Die vorliegende Arbeit soll eine Anleitung für die Erstellung eines klar strukturierten
               radiologischen Fallberichts an die Hand geben.
         Struktur eines radiologischen Fallberichts
            Jeder Fallbericht ist durch einen systematischen Aufbau gekennzeichnet, welcher der
               Grundstruktur aller wissenschaftlichen Publikationen folgt:
            
               
               - 
                  
                  Titel 
- 
                  
                  Zusammenfassung (RöFo: entfällt) 
- 
                  
                  Einleitung 
- 
                  
                  Fallbeschreibung (= Methoden & Ergebnisse) 
- 
                  
                  Diskussion 
- 
                  
                  Schlussfolgerung (RöFo: Core statements) 
- 
                  
                  Referenzen (RöFo: als Kurzreferenz im Text integriert) 
- 
                  
                  Abbildungen 
Nichtsdestotrotz kann diese Grundstruktur von Journal zu Journal variieren. Daher
               muss man sich mit den Richtlinien des anvisierten Journals bekannt machen und das
               Manuskript entsprechend strukturieren. Die wichtigsten Bestandteile des Fallberichts
               sind die Fallbeschreibung, die Diskussion und die Schlussfolgerung [5]. Zusammen mit der Einleitung bilden diese das Kernstück des Fallberichts und müssen
               entsprechend ihrer Funktion mit den richtigen Inhalten gefüllt werden. Aussagekräftige
               Abbildungen veranschaulichen die wichtigsten Informationen und verbessern dadurch
               die Verständlichkeit des Fallberichts [2].
            Tatsächlich entspricht der Textaufbau exakt der Struktur einer wissenschaftlichen
               Originalie [8]
               [9], wobei die Fallbeschreibung des Fallberichts dem Methoden- und Ergebnissteil einer
               Originalie entspricht. Diese Parallele verdeutlicht, dass zu einem Fallbericht, ebenso
               wie zu einer Originalie, eine klare Schlussfolgerung gehört.
         Was bringt man wann zu Papier?
            Bevor man mit dem Schreiben beginnt, sollte man für sich den durch die Kasuistik erlangten
               Erkenntnisgewinn klar definieren. Was ist das Besondere an dem Fall? Was kann man
               daraus lernen? Welche konkreten Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen?
            Beginnen Sie mit einer umfassenden Literaturrecherche. Es ist wichtig, alle relevanten
               Artikel zu identifizieren und zu analysieren [5]. Wurde Ihr Fall schon in der Literatur beschrieben? Falls ja, muss die Verfassung
               des eigenen Fallberichts infrage gestellt werden, bzw. muss dieser zumindest relevante
               Unterschiede zu bereits publizierten Fallberichten aufweisen, um einen zusätzlichen
               Erkenntnisgewinn und eine einzigartige Schlussfolgerung zu beinhalten.
            Es empfiehlt sich, zunächst einen vorläufigen Titel vor dem Hintergrund des präsentierten
               Falles und der Schlussfolgerung zu formulieren. Hierdurch wird dem gesamten Manuskript
               der rote Faden vorgegeben [8]. Anschließend bietet es sich an, eine Vorauswahl an Abbildungen zu generieren, da
               diese bei radiologischen Fallberichten eine zentrale Rolle spielen und ebenfalls den roten
               Faden des gesamten Manuskriptes vorgeben. Verfassen Sie für jede Abbildung eine resümierende
               Legende. Wenn anhand des Arbeitstitels und der Abbildungen mit ihren Legenden ein
               roter Faden entsteht, der zu einer Schlussfolgerung hinführt, ist es an der Zeit,
               den Fallbericht zu schreiben [10].
            Am einfachsten ist es, mit dem Abschnitt der eigentlichen Fallbeschreibung zu beginnen.
               Hierfür benötigt man die klinischen Informationen und die vorbereiteten Abbildungen,
               die den roten Faden vorgeben [10]. Anschließend kann die Einleitung verfasst werden. Führen Sie Ihre vorliegende Kasuistik
               unter Einsatz von möglichst aktuellen Literaturverweisen ein, um die Relevanz des
               präsentierten Falles hervorzuheben. Nun kann die Diskussion verfasst werden, welche
               die Fallbeschreibung in Bezug zur Einleitung setzt.
            Als Vorletztes folgt die Erstellung der Zusammenfassung („Abstract“), welche die Synopsis
               des gesamten Manuskriptes darstellt. Abschließend kann ein endgültiger Titel formuliert
               werden, der den Fallbericht bestmöglich zusammenfasst.
            Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass man sich möglichst kurzfassen sollte.
               Bei der RöFo sind maximal 6000 Zeichen für einen Fallbericht erlaubt [11]. Eine kurze, präzise und prägnante Darstellung gelingt durch wiederholte Überarbeitungen
               des Manuskriptes [8]. Darüber hinaus verbessern iterative Überarbeitungen die Lesbarkeit und Verständlichkeit.
         Empfehlungen zur Ausgestaltung der einzelnen Abschnitte
            Im Folgenden wird die Aufgabe und Struktur jedes einzelnen Abschnitts eines radiologischen
               Fallberichts erläutert. Eine Übersicht im Sinne einer Checkliste gibt [Tab. 1]. Die Reihenfolge der Erläuterungen entspricht der chronologischen Reihenfolge der
               Abschnitte im Fallbericht, nicht der Reihenfolge, in der diese Abschnitte verfasst
               werden sollten.
            
               
                  
                     Tab. 1
                     
                     Checkliste: Reihenfolge, Aufgaben und Inhalte der einzelnen Abschnitte eines radiologischen
                        Fallberichts.
                     
                  
                     
                     
                        
                        | Abschnitt | Aufgabe und Inhalt | Erledigt | 
                     
                  
                     
                     
                        
                        | Titel:  | der Titel fasst den Fall akkurat und prägnant zusammen | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        | Zusammenfassung: | die Zusammenfassung hebt die Originalität und Relevanz des Falls hervor | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        | Einleitung: | die Einleitung liefert die Begründung für die Verfassung des Fallberichts | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        | Fallbeschreibung: | die Fallbeschreibung beschreibt akkurat die Kasuistik | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        | Diskussion: | die Diskussion arbeitet die Besonderheit des Falls heraus | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        | Schlussfolgerung: | die Schlussfolgerung hat einen konkreten klinischen Bezug | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        | Referenzen: | die Referenzen sind relevant und aktuell | □ | 
                     
                     
                        
                        | Abbildungen: | die Abbildungen sind aussagekräftig und illustrieren die Kasuistik bestmöglich | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        | Allgemein: | der Fallbericht ist kurz und prägnant verfasst | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
                     
                        
                        |  | □ | 
                     
               
             
            
            1. Titel
            
            Der Titel sollte eine prägnante Zusammenfassung der Kasuistik sein sowie das Interesse
               der Leser wecken [7]
               [8]. Im Titel muss klar signalisiert werden, dass es sich um einen Fallbericht handelt.
               Idealerweise sollte der Begriff „Fallbericht“, beziehungsweise „case report“ oder
               „case study“ im Titel vorkommen [6]. Dabei müssen alle relevanten Merkmale der Kasuistik genannt werden: Die Erkrankung
               selbst, deren klinische Einzigartigkeit oder deren neuer klinischer Aspekt, sowie
               bei einem radiologischen Fallbericht, die Bildgebungstechnik. Zwei Sätze mit einem
               Doppelpunkt zu verbinden verstärkt gleichzeitig die Aussage und ermöglich kurze Formulierungen,
               beispielsweise: „Mediale Schenkelhalsfraktur bei Klippel-Trenaunay-Syndrom: CT-Angiografie
               entscheidend für Therapie“ [12]. Bei dem vorgenannten Beispiel wird die zentrale Rolle der Bildgebung hervorgehoben.
               Alternativ kann ein prägnantes, positives Statement des wichtigsten Resultates formuliert
               werden, beispielsweise: „Erfolgreiche durchleuchtungsgesteuerte Anlage einer perkutanen
               Gastrostomie bei voroperiertem Billroth-II-Magen“ [13]. Solche Formulierungen sind einprägsam und wecken die Aufmerksamkeit der Leser.
            
            2. Zusammenfassung
            
            Die Zusammenfassung („Abstract“) ist eine kurze strukturierte Synopsis des Fallberichts.
               Eine solche Zusammenfassung wird bei der RöFo nicht gefordert [11], jedoch bei zahlreichen anderen Journalen. Die Zusammenfassung ist entscheidend
               dafür, ob ein Fallbericht über PubMed oder andere Suchmaschinen gefunden wird. Darüber
               hinaus erlaubt sie Lesern zu entscheiden, ob sie den gesamten Fallbericht lesen wollen
               [14]. Daher muss in der Zusammenfassung die Originalität und Relevanz des Fallberichts
               prägnant herausgearbeitet werden.
            
            Die Zusammenfassung sollte kurz sein [2]. In der Regel ist sie auf 150 – 250 Wörter limitiert. Die Zusammenfassung sollte
               in einer kondensierten Form die gleichen Abschnitte aufweisen wie der Haupttext: Einleitung,
               Fallbeschreibung, Diskussion und Schlussfolgerung. Vorbehaltlich der Vorgaben des
               Journals wird die Zusammenfassung in diese vier Abschnitte unterteilt oder besteht
               aus einem einzelnen zusammenhängenden Absatz.
            
            In jedem Falle sollten ein oder zwei einleitende Sätze verfasst werden, die auf die
               eigentliche Kasuistik hinführen. Dem folgt eine kurze Beschreibung der eigentlichen
               Kasuistik. Dann folgen ein oder zwei Sätze, die die Kasuistik diskutieren. Den Abschluss
               der Zusammenfassung bildet eine Schlussfolgerung.
            
            3. Einleitung
            
            Die Einleitung liefert eine Begründung für die Erstellung des Fallberichts. Sie sollte
               sich in der Regel auf einen Absatz beschränken.
            
            Dabei liefert die Einleitung die notwendigen Hintergrundinformationen, um den später
               präsentierten und diskutierten Fall in den richtigen Kontext zu setzen. Die Relevanz
               des Falles wird durch Bezug zur aktuellen Literatur herausgearbeitet, um das Interesse
               der Leser zu wecken. Dabei bietet es sich an, das diagnostische oder interventionelle
               Problem der vorliegenden Erkrankung zu beleuchten. Deuten Sie an, wie der später präsentierte
               Fall den Wissenshorizont erweitern wird. Diskutieren Sie hier jedoch nicht die signifikanten
               Details, in denen sich Ihre Kasuistik von bereits publizierten Fallberichten unterscheidet,
               dies erfolgt erst in der abschließenden Diskussion. Abschließend wird der präsentierte
               Patientenfall in einem Satz kurz zusammengefasst, beispielsweise: „Wir berichten über
               einen Patienten mit...“. Dies erlaubt eine Überleitung zum nächsten Abschnitt der
               eigentlichen Fallbeschreibung.
            
            4. Fallbeschreibung
            
            Die Fallbeschreibung ist der integrale Bestandteil des Fallberichts und entspricht
               der eigentlichen Beschreibung der Kasuistik. Hier sollte objektiv der Verlauf der
               Erkrankung und das Therapiemanagement des Patienten beschrieben werden. Die Fallbeschreibung
               muss chronologisch verfasst werden. Um eine klare Nachvollziehbarkeit zu ermöglichen,
               müssen alle notwendigen Details beschrieben werden. Dies erlaubt dem Leser, die Aussagekraft
               des Fallberichts objektiv zu beurteilen [3]. Der Abschnitt besteht in der Regel aus drei Absätzen.
            
            Im ersten Absatz werden patientenspezifische Daten wie Alter, Geschlecht, relevante
               Vorerkrankungen und Laborwerte (inklusive Normbereiche) sowie andere relevante klinische
               Parameter beschrieben. Die Angaben ermöglichen die Vergleichbarkeit mit anderen Fällen
               des gleichen Krankheitsbildes. Erforderlich sind ausschließlich die Angaben, welche
               für den Fall von Relevanz sind.
            
            Im zweiten Absatz wird die eigentliche Erkrankung, deren Erscheinungsbild, Verlauf,
               Diagnostik und Therapie beschrieben. Der Abschnitt wird illustriert und durch die
               technischen Informationen zur Bildgebung vervollständigt. Zu welchem Zeitpunkt der
               Erkrankung wurde eine diagnostische oder interventionelle Bildgebung durchgeführt?
               Welche Bildgebungsmodalität wurde eingesetzt? Dazu gehört auch eine genaue Beschreibung
               der Untersuchungstechnik, z. B. der Einsatz von Kontrastmittel oder der Art der MRT-Sequenzen.
               Bei interventionellen Eingriffen müssen alle eingesetzten Instrumente, wie z. B. Katheter,
               Führungsdrähte, Stents oder Embolisationsmaterialien, so angegeben werden, dass diese
               eindeutig identifizierbar sind [13]. Legen Sie objektiv dar, wie die eingesetzte Bildgebung den Verlauf der Erkrankung
               beeinflusst hat. Die Rolle der Bildgebung sollte hier jedoch nicht kommentiert oder
               bewertet werden. Diese Interpretation erfolgt in der nachfolgenden Diskussion.
            
            Der letzte Absatz der Fallbeschreibung legt dar, welchen weiteren Verlauf die Erkrankung
               genommen hat, ob der Patient geheilt werden konnte und wie es um den Patienten zum
               Zeitpunkt der Erstellung des Fallberichts gesundheitlich bestellt ist.
            
            5. Diskussion
            
            Der Diskussionsteil ist der wichtigste Abschnitt des Fallberichts. Hier wird die Kasuistik
               erläutert, diskutiert und vom Autor kommentiert. Vor allem die Besonderheiten der
               vorgestellten Kasuistik sollten herausgearbeitet und den bereits publizierten Studienergebnissen
               und Fallberichten kritisch gegenübergestellt werden. Darüber hinaus sollten insbesondere
               die neu gewonnen Erkenntnisse hervorgehoben und deren potenzielle Übertragbarkeit
               in den klinischen Alltag diskutiert werden [2]
               [3]. Der Fokus der Diskussion liegt auf dem eigenen Fall. Vermeiden Sie weitschweifige
               Diskussionen anderer Quellen. Die Diskussion sollte auf drei bis fünf Absätze limitiert
               sein.
            
            Beginnen Sie mit einer kurzen Zusammenfassung der eigenen Kasuistik. Anschließend
               folgt die Gegenüberstellung der Besonderheiten des Falles gegenüber der in der Einleitung
               zitierten Literatur. Widersprüchliches wird hervorgehoben und diskutiert. Möglicherweise
               sind gerade diese Beobachtungen die interessantesten Ergebnisse. An dieser Stelle
               müssen die Gutachter und Editoren von der Einzigartigkeit des Falles überzeugt werden.
            
            Bei einem radiologischen Fallbericht muss die Rolle der Bildgebung diskutiert werden.
               Insbesondere sollte herausgearbeitet werden, wie die Erkrankung durch die eingesetzte
               Diagnostik oder Intervention beeinflusst wurde. Darüber hinaus sollten die Vor- und
               Nachteile von potenziellen alternativen Bildgebungsmodalitäten diskutiert werden,
               beispielsweise der Einsatz einer MRT statt einer CT. Auch sollten die radiologischen
               Befunde kritisch diskutiert werden. Welche Differenzialdiagnosen müssen bei den gestellten
               Diagnosen in Betracht gezogen werden?
            
            Von übergeordneter Bedeutung für die Qualität und Relevanz des Fallberichts ist die
               Herausarbeitung der wichtigsten neu gewonnen radiologischen und medizinischen Erkenntnisse.
               Erläutern Sie, wie die Kasuistik Ihren klinischen Alltag und die Patientenversorgung
               beeinflusst hat. Wenn beispielsweise aufgrund der gewonnen Erkenntnisse ein Verfahren
               in der eigenen Abteilung umgestellt wurde, wird dies hier dokumentiert. Aufgrund der
               einzigartigen Konstellation der jeweiligen Kasuistik sind die gemachten Erkenntnisse
               jedoch nicht unmittelbar zu verallgemeinern. Untermauern Sie daher Ihre Aussagen durch
               Literaturzitate und vermeiden Sie eine Überbewertung der gemachten Beobachtungen [3].
            
            Darüber hinaus müssen nachfolgend die Limitationen des Fallberichts stets diskutiert
               werden [15]. Eine wichtige und häufige Limitation ist in der Regel die retrospektive Datenakquise.
               Nennung und kritische Diskussion dieser und anderer Limitationen demonstriert, dass
               die nachfolgende Schlussfolgerung objektiv und unbefangen gezogen wurde.
            
            Im abschließenden Absatz werden die Einzigartigkeit und die Essenz des Fallberichts
               zusammengefasst. Dies erlaubt eine Überleitung zum letzten Abschnitt mit der Schlussfolgerung.
            
            6. Schlussfolgerung
            
            Formulieren Sie eine belastbare und konkrete Schlussfolgerung, die sich auf die in
               der Diskussion gelieferten Erkenntnisse stützt und im Bezug zur Einleitung steht [3]. Die Schlussfolgerung sollte einen konkreten klinischen Bezug aufweisen. Der Abschnitt
               sollte die Länge eines Absatzes nicht überschreiten und sich auf drei oder vier Kernaussagen
               beschränken [2]. Eine solche Schlussfolgerung wird bei RöFo nicht gefordert. Statt dessen werden
               als Äquivalent drei stichpunktartige Kernaussagen am Ende des Beitrages verlangt [11].
            
            7. Referenzen
            
            Zitieren Sie die relevantesten Literaturstellen, dazu gehören einerseits historisch
               bedeutsame Publikationen („seminal papers“), anderseits möglichst aktuelle Publikationen
               um die Aktualität und Relevanz des eigenen Fallberichts herauszustellen [16]
               [17]. Die Identifizierung und Referenzierung aktueller Publikationen ist von besonderer
               Bedeutung, da die Radiologie durch einen rasanten technischen Fortschritt geprägt
               ist.
            
            Als Quelle sollte Literatur aus Journalen mit Peer-Review-Verfahren zitiert werden.
               Beschränken Sie sich bei radiologischen Fallberichten auf 5 – 10 Literaturhinweise.
               Bei der RöFo sind maximal 5 Literaturhinweise erlaubt, diese werden als Kurzreferenzen
               in den Text integriert [11]. Formatieren Sie die Literaturzitate entsprechend den Vorgaben des Journals. Die
               Benutzung eines Literaturverwaltungsprogammes, beispielsweise Endnote®, erleichtert die Erstellung des Literaturverzeichnisses.
            
            8. Abbildungen
            
            Radiologische Bilder und andere Abbildungen illustrieren den Fallbericht. Wählen Sie
               die radiologischen Untersuchungsbilder aus, welche die Erkrankung und deren radiologische
               Merkmale am besten illustrieren. Heben Sie relevante Befunde durch die Auswahl eines
               bestimmten Bildausschnittes hervor. Die Abbildungen sollten eine hervorragende Qualität
               aufweisen und in dem von der Zeitschrift geforderten Format (z. B. JPEG oder TIFF)
               und mit einer hohen Auflösung (z. B. 300 oder 600 dpi) erstellt werden [18]. Bei der RöFo sind maximal 4 Einzelabbildungen bzw. Tabellen erlaubt [11].
            
            Zu jeder Abbildung gehört eine vollständige Legende. Jede davon sollte mit einem resümierenden
               Satz beginnen, der den Inhalt der Abbildung zusammenfasst. In der Legende müssen folgende
               Merkmale der eingesetzten Bildgebungstechnik enthalten sein: 1) Art der Bildgebungstechnik:
               konventionelles Röntgen, MRT oder CT; 2) Einsatz von Kontrastmittel; 3) Orientierung
               der Bildgebung: axial, koronal, sagittal; 4) Im Falle einer MRT: Angabe der MRT-Sequenz;
               5) Im Falle einer CT: Angabe der Fenstereinstellung (ggf. Angabe der Hounsfield Einheiten);
               6) Im Falle einer PET/CT: Angabe des Tracers in voller Länge, z. B. [18F]FDG anstatt bloß FDG. Pfeile ermöglichen die Hervorhebung von Details und wichtigen
               Befunden.
            
            Jede Abbildung, zusammen mit ihrer Legende, soll für sich selbst stehen können. Im
               Haupttext der eigentlichen Fallbeschreibung wird der Inhalt der Abbildungslegende
               nicht wiederholt. Nutzen Sie statt dessen die Information, die in den Abbildungen
               steckt, um die im Haupttext gemachten Aussagen zu stützen.