Winter- und Sommerakademie für Pneumologie
Winter- und Sommerakademie für Pneumologie
An dieser Stelle muss auf das seit einigen Jahren durchgeführte Erfolgsmodell „Winterakademie
für Pneumologie“ hingewiesen werden – eine Initiative von Prof. Dr. Felix JF Herth
und Prof. Dr. Christoph Lange, die diese Veranstaltung auch weiterhin betreuen. Hier
werden ca. 20 Internistinnen und Internisten in Weiterbildung eingeladen, die vor
der Entscheidung der fachärztlichen Spezialisierung stehen. Sie erhalten die Gelegenheit
in der Abgeschiedenheit der alpinen Bergwelt die attraktiven Seiten der Lungenheilkunde
kennenzulernen. Von den Teilnehmern an der Winterakademie haben sich bisher ca. 40 %
für die pneumologische Weiterbildung entschieden – sicherlich ein beachtlicher Erfolg!
Deswegen plant die DGP bereits im Sommer 2017 das Pendant „Sommerakademie für Pneumologie“
unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas R. Koczulla (Univ. Marburg) zu starten.
Operation Karriere
Bereits seit mehreren Jahren gibt es den Kongress „Operation Karriere“ (O.K.), der
regelmäßig an den Universitätsstädten Berlin, Bochum, Frankfurt, Hamburg, Köln und
München durchgeführt wird. Diese Initiative der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen
Bundesvereinigung unterstützt Medizinstudenten und junge Assistenzärzte in ihrer Karriereplanung.
An diesen Veranstaltungen nehmen bis zu 500 motivierte und sehr interessierte Jungmediziner
teil – somit eine große Gruppe, die es gilt auch für die Pneumologie zu begeistern.
Bisher hat jedoch nur die Pharmafirma Boehringer-Ingelheim sich an diesen Kongressen
beteiligt und für den Weg in die Pneumologie geworben. Da die Nachwuchsförderung in
der Pneumologie eine essentielle Aufgabe der Pneumologen – und hier besonders der
DGP – ist, hat die verfasste Pneumologenschaft (BdP, DGP und VPK) einen eigenen Kongressstand
entwickelt, der bereits im Dezember 2016 bei dem O.P.-Kongress in Bochum erstmalig
eingesetzt werden konnte.
Besonders gefragt war auf dem Stand die dort durchgeführte Spirografie zur Austestung
der eigenen Lungenfunktion. Die Interpretation der Messergebnisse war ein guter Gesprächseinstieg
zu weiterführenden Informationen über die Tätigkeit eines Pneumologen. Viele der neu
entwickelten Flyer wurden zur Erinnerung verteilt.
Fachübergreifende Maßnahmen
Fachübergreifende Maßnahmen
Da vorwiegend Medizinstudenten in den höheren Semestern die Nachwuchsmesse „Operation
Karriere“, besuchen, hat der BdP Kontakte mit dem Berufsverband der Internisten (BDI)
aufgenommen, um auch auf deren Veranstaltungen verstärkt die Pneumologie dem internistischen
Nachwuchs vorstellen zu können. So konnten wir zum ersten Mal im September 2016 im
Rahmen des BDI-Assistententages uns mit einem Bronchoskopie-Seminar beteiligen. Die
gute Resonanz gibt Anlass zur Hoffnung, auch an weiteren Internistentagen und Kongressen
Kontakt mit den Ärzten in der internistischen Weiterbildung haben zu können.
Sehr werbewirksam für unser Fach ist sicherlich auch die Durchführung einer curriculär
aufgebauten Weiterbildung. Nicht nur Kenntnisse und Erfahrungen in der Thoraxchirurgie
und im Schlaflabor, sondern auch in der Pneumologenpraxis sind aus inhaltlichen Gründen
für eine vollständige pneumologische Weiterbildung von Bedeutung. In Kenntnis dieser
Situation haben kreative Kollegen aus Klinik und Praxis in Wuppertal ein „Sektor übergreifendes
Weiterbildungssystem“ entwickelt, das seit April 2016 angewandt wird. Dieses mit der
Ärztekammer abgestimmte Konzept ermöglicht bereits heute schon, den in Weiterbildung
befindlichen Kollegen Kenntnisse in der ambulanten Versorgungsrealität zu vermitteln.
Die häufig durch Allergien ausgelösten Erkrankungen zum Beispiel kommen in der zunehmend
verdichteten und hochspezialisierten klinischen Versorgung selten oder gar nicht vor.
Deswegen sind derartige Modelle nachahmungswürdig.
Zukunftspotenzial
Es kann davon ausgegangen werden, dass noch weitere, noch nicht publizierte Initiativen
in der pneumologischen Nachwuchsförderung vorhanden sind. Diese zu kennen, wäre für
die gemeinsame Aufgabe hilfreich. Vorgesehen ist, dass zukünftig eine professionell
arbeitende Agentur alle Maßnahmen der Nachwuchsförderung koordinieren, umsetzen und
begleiten soll. Nachhaltigkeit nach der Gewinnung von Kontakten mit Medizinstudenten
und Jungärzten kann nur erreicht werden, wenn diese Kontakte kontinuierlich auch weiter
gepflegt werden. Diese Aufgaben können berufstätige Ärzte alleine nicht leisten.
Dr. Dietrich Rohde, Mühlheim a. d. Ruhr