ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2017; 126(05): 199
DOI: 10.1055/s-0043-106361
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine Leitlinie und mehr

Cornelia Gins
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Publication Date:
30 June 2017 (online)

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Dr. med. dent.
Cornelia Gins

Implantologie und Chirurgie sind die Gebiete, die neben den Neuen Technologien für die nächsten Jahre in unserem Praxisalltag bestimmend bleiben werden. Daher macht es immer wieder Freude, Themen aus diesen Gebieten für einen Schwerpunkt zusammenzustellen, und das haben wir für Sie ausgewählt: Passend zur gerade entfachten Diskussion um die Ja- oder Nein-Evidenz in der Parodontolgie ist in einem Beitrag zu lesen, wie die Implantologie im Spiegel der aktuellen Leitlinien zu sehen ist. Es werden die aktuellen Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) im Fachbereich der oralen Implantologie kurz vorgestellt und die letztes Jahr erschienene Periimplantitis-Leitlinie eingehender beleuchtet. Diese S3-Leitlinie umfasst Empfehlungen zur Behandlung der periimplantären Mukositis sowie der Periimplantitis. Sie ist für den Praktiker besonders wichtig. In einem weiteren Beitrag geht es um digitale Arbeitsprozesse und welchen Nutzen sie bringen bezogen auf die Arbeiten im Labor. Oft wird darauf verzichtet, sich bereits vor der Implantation die Vorzüge der digitalen Technik für die prothetische Planung zunutze zu machen. Der Zahntechniker ist dadurch häufig mit Situationen konfrontiert, die ihm in der technologischen prothetischen Umsetzung große Probleme bereiten. Die 3D-Implantat-Planungsprogramme können hier von großem Nutzen sein. Besonders interessant finde ich das Thema: endoprothetischer Kiefergelenkersatz. Das Kiefergelenk spielt bei jeder CMD etc. eine große Rolle, aber an sich ist es ein „unbekanntes Wesen“. Oft bleibt nach erfolgloser medikamentöse Schmerztherapie, Krankengymnastik, Versuche mit verschiedenen Schienen, nur der Hinweis, dass der Patient halt mit den Beschwerden und Funktionseinschränkungen leben muss. Aber es gibt doch noch eine Möglichkeit – lesen Sie selbst. Ein Schmankerl haben wir auch noch für Sie. Können Sie sich etwas unter einem „kissing molar“ vorstellen? Nein? Dann lassen Sie sich überraschen.