Ferguson GT.
et al.
Benralizumab for patients with mild to moderate, persistent asthma (BISE): a randomised,
double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial.
Lancet Respir Med 2017;
5: 568-576 doi:10.1016/S2213-2600(17)30190-X
Eine randomisierte Doppelblind-Studie prüfte deshalb Wirksamkeit und Sicherheit des
anti-IL-5-Rezeptor-α-Antikörpers Benralizumab bei mildem bis moderatem persistierenden
Asthma im Vergleich zu Placebo. Die zwischen 18 und 75 Jahre alten Patienten nahmen
bei Rekrutierung niedrige bis mittlere Dosierungen von ICS oder eine Fixkombination
von niedrig dosiertem ICS plus langwirksamem Betamimetikum (LABA) ein. Unter dieser
Therapie hatten sie in der letzten Woche vor Randomisierung am Tag oder nachts an
mindestens zwei Tagen an Symptomen gelitten oder für mindestens zwei Tage ein Bedarfsspray
eingesetzt oder waren in mindestens einer Nacht durch das Asthma aufgewacht. Die Einsekundenkapazität
(FEV1) nach Inhalation eines Bronchodilatators musste mindestens zu 12 % reversibel
sein, der FEV1-Wert am Morgen vor Bronchodilatation zwischen 50 und 90 % vom Soll
entsprechen. Gary T. Ferguson vom Lungenforschungsinstitut Südostmichigan in den USA
und Kollegen standardisierten zunächst die ICS-Medikation auf 180 μg oder 200 μg Budesonid
im Trockenpulverinhalator zweimal täglich je nach zugelassener Dosierung im Land des
jeweiligen Studienzentrums. Stratifiziert nach Bluteosinophilenzahl und Land erhielten
211 Studienteilnehmer dann randomisiert subkutan entweder Placebo (n = 105) oder Benralizumab
(30 mg, n = 106) alle vier Wochen für insgesamt 12 Wochen. Primärer Endpunkt der Studie
war die Veränderung des FEV1 vor Bronchodilatation vom Ausgangwert bis zu Woche 12.
Ergebnisse
Benralizumab führte zu einem um 80 ml gegenüber Placebo verbesserten Präbronchodilatations-FEV1
als Placebo nach 12 Wochen. Absolut änderte sich der FEV1 in der Placebogruppe kaum
von 2.246 ml auf 2.261 ml, in der Benralizumab-Gruppe etwas mehr von 2.248 ml auf
2.310 ml. Damit wurde allerdings die Grenze dessen, was als klinisch relevant eingestuft
wurde (10 %), unterschritten. Die Rate der unerwünschten Ereignisse war in beiden
Studiengruppen vergleichbar (Benralizumab: 44 %, Placebo: 47 %).
Nach Meinung der Autoren belegen die Ergebnisse, dass bei Patienten mit mildem bis
moderatem persistierenden Asthma auch unter ICS-Therapie entzündliche Krankheitsprozesse
fortschreiten können. Die gegen die eosinophile Entzündung gerichtete Antikörpertherapie
mit Benralizumab führte zu einer Verbesserung der Lungenfunktion, die zwar nicht klinisch
relevant war, aber doch Anlass geben könnte zu weiteren Studien zur Rolle des Antikörpers
zur Beeinflussung des Krankheitsprogresses.
Friederike Klein, München