Fallbeschreibung Es wird über eine 67-jährige Patientin berichtet, die sich aufgrund einer Bronchusstumpfinsuffizienz
in der Abteilung für Thoraxchirurgie vorstellte. Die Patientin wurde vor 6 Jahren
aufgrund eines Adenokarzinoms rechts oberlappenreseziert und vor 2 Jahren aufgrund
eines Rezidivs des bekannten Adenokarzinoms restpneumektomiert. Die Patientin litt
an Pleuraempyem wegen einer Spät-Stumpfinsuffizienz mit Fistel in die Thoraxhöhle
am rechten Hauptbronchus (HB)-Stumpf. Es liegt ein, mit einem Vakuum-Verband versorgtes
Thoraxfenster mit kleiner Resthöhle vor. Eine kombinierte interdisziplinär bronchoskopische
und thorakoskopische Behandlung wurde wegen der Fistel beschlossen.
Es wurde ein Kombinationseingriff in Vollnarkose mit Bronchoskopie und semirigider
Thorakoskopie durchgeführt. Die Patientin wurde unproblematisch mit dem starren 8,5er
Rohr lang 43cm intubiert.
Nach Säuberung folgte die Entfernung einzelner Fäden und Darstellung der 2-3mm durchmessenden
Fistel in die rechte Thoraxhöhle. Zunächst wurde eine 1,2er Zange von thorakal vorgebracht
und mit einem Spigot bestückt und zurückgezogen. Zwei verschiedene konisch angepasste
Spigots (5-und 6er) konnten nicht gut in den Fistelgang platziert werden. Schließlich
wurde ein PGA-Netz in den Stumpf platziert und von thorakal etwas in die Höhle gezogen.
Anschließend wird ein J-Stent eingesetzt und die Fistel wird zusammen mit dem Netz
abgedeckt.
Schlussfolgerung In diesem Fall wurde eine 2-3mm großen Fistel in der Thoraxhöhle am rechten HB-Stumpf
dargestellt. Der Versuch, die Fistel mit einem Spigot zu verschließen, gelingt nicht,
so dass die Fistel mit einem PGA-Netz gefüllt wird. Anschließend wird ein J-Stent
implantiert, um das Netz in situ zu halten und die Fistel zu verschließen.