Einleitung Die Bronchoskopie ist ein relevantes, diagnostisches und therapeutisches Verfahren,
welches aus dem klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Das Training der interventionellen
Bronchoskopie ist dabei nicht standardisiert. Zum jetzigen Zeitpunkt steht kein adäquater
Bronchialtrainer zur Verfügung, welcher ein Training in unterschiedlichen bronchoskopischen
Interventionen anbietet und dabei eine hohe Realitätsnähe aufweist.
Ziele Es soll ein interventionierbares Trainingsmodell ohne tierische Materialien für das
bronchoskopische Training hergestellt werden. Hierbei soll der Fokus auf der Implementierung
unterschiedlicher Interventionen liegen. Eine multizentrische Evaluation soll abschließend
den Bronchialtrainer testen und bewerten.
Material und Methoden Das Tracheo-Bronchialsystem wird als verlorene Form konzipiert und mittels 3D-Druck
gefertigt. Über eine Silikonbeschichtung und dem anschließenden Ausschmelzen der verlorenen
Form wird ein Negativmodell der des Bronchialsystems hergestellt. Die intervenierbaren
Module für Tumor-, Stenosen- und Blutungssimulation werden über ein Grafikprogramm
designt und im 3D-Drucker erstellt. Mit Silikon werden sowohl Tumore, Polypen als
auch Blutungs-Patches gefertigt.
Ergebnisse Im weiterentwickelten Bronchialtrainer können verschiedene Interventionen (extra-
und intrabronchiale Stenosen, Tumore, Polypen, Blutungen, physio- und pathologische
Bronchialsekrete) dargestellt werden. Die möglichen, therapeutischen Maßnahmen umfassen
Stent-Implantation, Tumorabtragung, Kryotherapie, Fremdkörperbergung, Ballon-Katheterisierung,
Tamponaden-Platzierung und diverse Biopsie-Verfahren.
Das Ergebnis einer multizentrischen Evaluation des intervenierbaren Bronchialtrainers
zu Aspekten der Eignung für das Training von Berufsanfängern steht zum aktuellen Zeitpunkt
noch aus wird aber bis zum DGP-Kongress 2023 abgeschlossen sein ([Abb. 1]).
Abb. 1
Schlussfolgerung Das Training unterschiedlicher bronchoskopischer Interventionen ist im neu entwickelten
Bronchialtrainer tiermaterialfrei und somit in den Endoskopie-Abteilungen direkt möglich.
Das lebensnahe Modell stellt durch eine realistische Optik, Haptik und Materialverhalten
einen Zugewinn für das Training von Berufsanfängern dar.