Einleitung Myokardiale Kalzifikationen stellen seltene Begleiterscheinungen verschiedener Krankheitsbilder
dar. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existieren nur einzelne Fallberichte zu diesem Phänomen.
Die Ätiologie kann häufig nicht abschließend geklärt werden ([Abb. 1]).
Abb. 1
Anamnese Ein 56-jähriger Patient mit akuter myeloischer Leukämie erhielt im Rahmen der Erstdiagnose
eine Computertomografie zur Fokussuche, welche bis auf einen schmalen Perikarderguss
keine Auffälligkeiten erbrachte. Die anschließende Chemotherapie führte zu einer kompletten
Remission der hämatologischen Grunderkrankung. Bei septischer Konstellation fand 4
Wochen nach der initialen Bildgebung eine weitere Computertomografie zur Fokussuche
statt. Es zeigte sich eine neu aufgetretene langstreckig-schalige Kalzifikation des
Herzmuskels, insbesondere der linksventrikulär-lateral und geringer auch rechtsventrikulär.
Nebenbefundlich ergaben sich schmale Pleuraergüsse beidseits ([Abb. 2]).
Abb. 2
Diskussion Prominente myokardiale Kalzifikationen können Begleiterscheinung maligner hämatologischer
Erkrankungen, wie auch in diesem Falle vorliegend, darstellen. Jedoch können auch
septische Geschehen – wie ebenfalls bei dem hier beschriebenen Fall vorliegend -,
Nierenversagen, Myokarditis und Hyperparathyreoidismus assoziiert mit dem Auftreten
myokardialer Kalzifikationen sein [1]. Der genaue Pathomechanismus dieses Phänomens ist unklar, vermutet werden können
ausgeprägte Hyperkalzämien. Die Computertomografie ist zur sicheren Diagnosestellung
geeignet. Myokardiale Kalzifikationen können zu diastolischer Dysfunktion und Hypokinesie
mit konsekutiven Einschränkungen der linksventrikulären Ejektionsfraktion führen [2]. Daher ist eine Überwachung der kardialen Funktion anzuraten.