Ziel/Aim Gemäß der Leitlinie der DGN ist nach Radioiodtherapie eine posttherapeutische Dosisbestimmung
erforderlich. Üblicherweise erfolgt diese anhand von Messungen an einem Sondenmessplatz.
Aus diesen Messungen können die effektive Halbwertszeit und der Radioiod-Uptake abgeschätzt
werden. Dieses Vorgehen ist mit einer erhöhten Variabilität und Unsicherheit behaftet.
Mittels SPECT/CT-Aufnahmen sollte eine 3D-Dosisverteilung in der Schilddrüse ermittelt
und das Verfahren der Dosimetrie optimiert werden.
Methodik/Methods Im ersten Schritt erfolgte an einem Symbia Intevo 6 SPECT/CT (Siemens Healthineers,
Erlangen) die Kalibrierung des quantitativen Rekonstruktionsalgorithmus xSPECT Quant
für I-131 sowie die Bestimmung der Count Rate Performance unter Nutzung der Totzeitkorrektur
TrueCalc. Es wurden Partialvolumeneffekte anhand eines Phantoms mit aktivitätsgefüllten
Kugeln verschiedener Größe untersucht, Verfahren zur Korrektur evaluiert und mit einem
Schilddrüsenphantom validiert. Für 6 Patienten erfolgte die Bestimmung der Aktivität
in der Schilddrüse mittels einer SPECT/CT Aufnahme 18 h p.a. und weiterer planarer
Aufnahmen zur Abschätzung der Biokinetik. Auf Basis einer voxelbasierten Dosimetrie
(Voxel-S Kernel) wurde die 3D-Dosisverteilung berechnet und mit der Dosimetrie des
Sondenmessplatzes verglichen.
Ergebnisse/Results Das SPECT/CT wies mit Totzeitkorrektur eine ausreichende Linearität bis 1275 MBq
I-131 auf (Zählverlust<5%). Für die Quantifizierung der I-131 SPECT/CT Aufnahmen hat
sich eine Partialvolumenkorrektur mit schwellwertbasiertem Verfahren als am besten
geeignet erwiesen. In der Patientenkohorte zeigte sich eine reduzierte Schwankungsbreite
der Messwerte mit SPECT/CT im Vergleich zur Sondenmessung, insbesondere für große
Strumen.
Schlussfolgerungen/Conclusions Die SPECT/CT Dosimetrie führte zu einer Reduktion von Messunsicherheiten wie Schwächung
und Variation des Messabstandes verglichen mit der Dosisbestimmung am Sondenmessplatz,
ist jedoch mit einem personellen und technischen Mehraufwand verbunden.