Einleitung Das aktive, teilimplantierbare Knochenleitungshörgerät Bonebridge (BB, Med-El, Innsbruck)
ist seit nunmehr 10 Jahren auf dem deutschen Markt. Ziel war es, die zugrundeliegende
ätiologie der Schwerhörigkeit, den operativen Verlauf und die audiologischen Ergebnisse
prä- und postoperativ der mit einer BB in der HNO-Universitätsklinik Freiburg implantierten
Patienten zu analysieren. Methodik Seit 2012 wurden 37 Patienten mit dem BB-Implantat
uni- oder bilateral versorgt. Die demografischen Daten inklusive ätiologien und operativer
Verlauf und Platzierung der BB wurden retrospektiv ausgewertet. Die audiologischen
Ergebnisse wurden mittels Audiometrie (Functional/Effective gain) und Freiburger Einsilbertestung
(FBE, 65 dB Sprachschallpegel im Freifeld) ermittelt.
Ergebnisse Insgesamt wurden 41 BB bei 37 Patienten (Erwachsene, n=25; Kinder, n=12) mit einem
durchschnittlichen Alter von 27;8 ± 16;7 Jahren implantiert. Vier Patienten wurden
bilateral versorgt. Die überwiegende Diagnose, die zur Operation einer BB führte war
die Gehörgangsatresie (41%, n=17). Die Knochenleitungsschwellen waren postoperativ
unverändert. Bei allen implantierten BB-Patienten ergab sich eine signifikante Verbesserung
des Functional/Effective gains, als auch im Sprachverstehen in der FBE-Testung im
Vergleich zur präoperativen Testung. Revisionsoperationen waren in 2 Fällen notwendig,
in jeweils einem Fall implantat- und patientenbezogen.
Diskussion Die Messergebnisse zeigen ein signifikant verbessertes Sprachverstehen gegenüber
der unversorgten Situation. Das BB-Implantat ist seit 10 Jahren eine sichere und effektive
Behandlungsmethode für Patienten mit Schallleitungsschwerhörigkeit und kombinierter
Schwerhörigkeit, wenn die audiologischen Indikationskriterien eingehalten werden.