Einleitung Das Ziel unserer Forschungsarbeit stellt die Evaluierung und der Vergleich unterschiedlicher
Blotting-Testverfahren an nichtinvasiv gewonnenem Fruchtwasser aus verschiedenen Schwangerschaftswochen
(<37+0 SSW) nach vorzeitigem Blasensprung zur Eruierung von maternalen und fetalen
Parametern dar. Bekannte Risiken bei frühem vorzeitigem Blasensprung (PPROM/Premature
Rupture of Membrance) sind konsekutiv vorzeitige Wehentätigkeit und Frühgeburtlichkeit,
sowie die Gefahr von Chorionamnionitis, Triple I und Amnioninfektionssyndrom.
Methodik Nach schriftlicher Einverständniserklärung wurden über vierzig konservativ behandelte
Frauen mit PPROM während ihrer Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaften von der 24.-34.
Schwangerschaftswoche (23+0 bis 33+6 SSW) eingeschlossen. Die aliquotierten und bei
−20°C eingefrorenen Fruchtwasserproben wurden mittels dreier käuflich erwerbbarer
Tests (AmnioQuick, ROM Plus, AmniSure [1]
[2]) in insgesamt mehr als 500 durchgeführten Western Blots umfassend untersucht. Die
vorhergehende nichtinvasive Gewinnung der Fruchtwasserproben war durch tägliches Auspressen
von Vorlagen mithilfe einer Knoblauchpresse erfolgt [3]. Eine Korrelation zu den klinischen maternalen und fetalen Daten wurde hergestellt.
Ergebnisse Es konnte bei 65% der schwangeren Frauen mit PPROM nichtinvasiv Fruchtwasser gewonnen
werden. In den Fällen mit starken Verunreinigungen z. B. durch Blut waren die Ergebnisse
nur zum Teil verwertbar. Eine Korrelation von Zytokin-Entzündungsprofilen im Fruchtwasser
und maternalem CRP-Anstieg im Serum konnte bereits im Vorfeld zumindest schwach nachgewiesen
werden. Die Sensitivität und Spezifität der verwendeten Tests korrelierte ebenso unterschiedlich
in Hinblick auf das Gestationsalter, das Zeitintervall seit dem Blasensprung, sowie
maternale und fetale Entzündungsmarker (IL-6, TNF, CRP, Leukozyten etc.).
Diskussion Das Studiendesign einer Evaluierung des Vergleichs unterschiedlicher Testverfahren
zur Erkennung des vorzeitigen Blasensprungs in verschiedenen Schwangerschaftswochen
(< 37 + 0 SSW) und dessen Korrelation mit maternalen sowie fetalen Parametern ist
hoch interessant und von zentraler Bedeutung. Denn die genaue Diagnosestellung eines
PPROM ist nicht nur aufgrund der Risiken für Mutter und Kind, sondern auch maßgeblich
für die weitere Therapiefindung essenziell.