Die Prävalenz von chronisch funktionellen und entzündlichen gastroenterologischen
Erkrankungen steigt in der westlichen Welt immer weiter an [1]. Diese Krankheiten sind mit großen Beeinträchtigungen und einer stark verringerten
Lebensqualität assoziiert [2]. Führen konventionelle Behandlungsmethoden nicht zu einer ausreichenden Verbesserung
der Beschwerden, wenden sich Betroffene häufig komplementären und alternativen Therapien
zu [3]. Integrative Ansätze, die konventionelle und evidenzbasierte komplementäre und naturheilkundliche
Verfahren kombinieren, werden zwar nach den aktuellen Leitlinien empfohlen, sind in
Deutschland jedoch kaum verbreitet. Die Klinik für Naturheilkunde der Kliniken Essen-Mitte
bietet ein 14-tägiges stationäres integratives Therapieprogramm, das auf konventionellen
Therapien, klassischer Naturheilkunde, traditioneller chinesischer Medizin, Ernährungs-
und Bewegungstherapie sowie Mind-Body-Medicine basiert.
In dieser Beobachtungsstudie soll untersucht werden, wie das stationäre integrativ-medizinische
Therapieprogramm der Klinik für Naturheilkunde der Kliniken Essen-Mitte eine Verbesserung
von Krankheitsaktivität, Symptomatik, Lebensqualität und -zufriedenheit bei PatientInnen
mit Reizdarmsyndrom (n=100) und CED (n=100) bewirkt. Darüber hinaus soll erfasst werden,
inwieweit diese Effekte mit z.B. Einstellungen und bisherigen Erfahrungen gegenüber
komplementären Verfahren oder psychologischen Variablen assoziiert sind. Zur Evaluation
wurden zu Beginn (W0) und Ende der stationären Therapie (W2) sowie 6 Monate Follow-Up
(W24) standardisiert validierte klinische Fragebögen und labordiagnostische Biomarker
erhoben.
Mit dieser Studie soll so der akute und langfristige Therapieerfolg eines integrativen
stationären Programms sowie diesen bedingende Prädiktoren bei PatientInnen mit chronischen
Darmerkrankungen untersucht werden.