Die Integration der Patientenperspektive in eine systematische Literaturrecherche und Metaanalyse zur Therapieadhärenz bei COPD-Patient:innen

Zielsetzung Ein patientenzentrierter Ansatz in der Forschung findet zunehmend an Beachtung. Ziel dieser Studie war die Integration der Patientenperspektive in eine systematische Literaturreche über die Verbesserung der Therapieadhärenz bei COPD.

Methoden: Parallel zur systematischen Literaturrecherche wurden zwei Fokusgruppeninterviews in einer COPD-Selbsthilfegruppe durchgeführt. Die Interviewführung erfolgte anhand semi-strukturierter Interviewleitfaden. Die Auswertung erfolgte mittels computergestützter qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Ziel war die Erstellung eines Adhärenzkonzeptes aus Patientensicht und die Integration der Erkenntnisse in die systematischen Literaturrecherche.

Ergebnisse 14 Patienten (Durchschnittsalter 67,7±6,8 Jahre; 71,4% weiblich), und 10 (Durchschnittsalter 68,5±8,2 Jahre; 50% weiblich) wurden in zwei Fokusgruppen interviewt. Die Ergebnisse der ersten Inhaltsanalyse ergänzen das logische Modell der systematischen Literurrecherche. Die Ergebnisse der zweiten Inhaltsanalyse fokussieren die Patientenperspektive auf Interventionen und Studienendpunkte der in die Recherche eingeschlossenen Studien. Kombiniert ermöglichen die Analysen eine detaillierte Patientenperspektive auf die Therapieadhärenz bei COPD ([Abb. 1]).

Abb. 1 Prozessorientiertes, patientenzentriertes Therapieadhärenzmodell

Schlussfolgerung Die Patientenperspektive kann in eine systematische Literaturrecherche und Metaanalyse erfolgreich per qualitativer Inhaltsanalyse integriert werden. Lebensqualitätsbeeinflussende Faktoren, das persönlichen Krankheitskonzept und die Stärkung der Selbstwirksamkeit stellen wichtige Ergänzungen im Adhärenzkonzept dar und sollten Kern therapeutischer Interventionen sein.