Einleitung Die Anwendung strukturierter Befunde (SR) führt nachweislich zu einer Verbesserung
der Befundvollständigkeit, der zeitlichen Effizienz sowie der Interrater-Reliabilität
in der Kopf- und Halssonographie. Jedoch existieren bisher keine Daten über den Einfluss
auf die inhaltliche Präzision im Sinne der korrekten Befundinterpretation. Ziel dieser
Studie war es, die Befundvollständigkeit und die inhaltliche Präzision im Rahmen von
DEGUM-zertifizierten Ultraschallkursen zu evaluieren.
Material und Methoden Bild- und Videodokumentationen typischer Sonopathologien wurden n=98 Kursteilnehmern
unterschiedlicher Ausbildungsstände zur Befundung vorgelegt. Die Befunderstellung
erfolgte nach Randomisierung entweder mittels eines spezifischen digitalen SR-Templates
oder mittels standardisierten Formulars als Freitextbefund (FTR). Korrespondierende
FTRs und SRs wurden anschließend bezüglich Vollständigkeit und inhaltlicher Präzision
ausgewertet.
Ergebnisse Die SR zeigten eine signifikant höhere Befundvollständigkeit (70,7% vs. 22,5%, p<0,0001).
Zudem waren SRs im Gegensatz zu FTRs signifikant häufiger komplett fehlerfrei (77,3%
vs. 12,5%, p<0,0001).
Schlussfolgerung Mittels strukturierter Befunderhebung kann die Rate fehlerfreier Befunde in der Kopf-Hals-Sonographie
signifikant gesteigert werden. Dies kann dazu beitragen, Fehldiagnosen zu vermeiden.