Einleitung Die Differentialdiagnose bei Schwerhörigkeit umfasst neben der Audiologie auch die
Radiologie. Trotz der detaillierten Diagnostik bleibt die Ursache der individuellen
Schwerhörigkeit oft unbekannt. Das bedeutet somit auch, dass eine Vorhersage bzgl.
des Sprachverstehens mit dem Cochlea-Implantat schwierig ist. Genetische Diagnostik
scheint auf der Basis der Entwicklung in den letzten Jahren eine neue diagnostische
Option zu sein.
Material und Methode Innerhalb der klinischen Routine führten wir ein Whole Exome Sequencing bei 305 schwerhörigen
Patienten, neben der audiologischen und radiologischen Diagnostik. Die Audiologie
umfasste die Ton- und Sprachaudiometrie, OAE und ERA; radiologisch wurde mittels MRT
und CT untersucht. Therapeutisch wurden hochgradig schwerhörige Patienten mit einem
Cochlea-Implantat versorgt. Ergebnisse Innerhalb dieses Kollektives konnten 206 Patienten
ein CI erhalten. Abhängig vom Restgehör wurde die Elektrode und die Insertionstiefe
gewählt. In der weiteren Analyse wurde das prä- und postoperative Hörvermögen, das
Sprachverstehen mit CI korreliert mit der genetischen Diagnose.
Schlußfolgerung Es werden auf der Grundlage der genetischen Diagnose die potentiellen Prädiktoren
vor einer CI Implantation bzgl. Hörerhaltung trotz CI Versorgung und Sprachverstehen
in Bezug auf die Elektrodenlage diskutiert.