Einleitung Der einseitige Stimmlippenstillstand entsteht durch verschiedenste Auslöser, wie
z.B. Malignome, Traumata, neurologische Erkrankungen oder idiopathisch. Eher selten
denkt man an eine rheumatische Genese. Die GPA führt häufig zu Nieren- und Lungenschädigungen.
Zudem sind dem HNO-Arzt die Manifestation im Mittelohr und der Nase sehr geläufig.
Die laryngeale Manifestation wiederum ist selten. Letztendlich besteht beim einseitigen
Stimmlippenstillstand die Notwendigkeit zur ausführlichen Differentialdiagnostik.
Methode Ein 36-jähriger Patient stellt sich notfallmäßig bei seit zehn Tagen bestehender
Dysphagie, Dyspnoe sowie Dysphonie vor. Es zeigt sich ein Stimmlippenstillstand rechts
ohne Infektzeichen. Es wird eine Cortisontherapie und Bildgebung indiziert. Am dritten
stationären Tag zeigt sich neben der Recurrensparese eine Hypoglossusparese rechts
sowie eine (Teil-)Parese des rechten N. accessorius, sodass insgesamt ein Jackson-Syndrom-Komplex
im Sinne eines Schädelbasissyndroms bestand. Es erfolgt daraufhin eine cMRT, eine
neurologische Vorstellung sowie laborchemische Untersuchungen. Der Patient befindet
sich allzeit in gutem Allgemeinzustand.Ergebnisse:Die cMRT zeigt eine "kontrastmittelaffine
und diffusionsgestörte Weichteilraumforderung kaudal der Schädelbasis rechts"
und die PET- CT bipulmonale Lungenrundherde. Nach histologischer Sicherung der Befunde
bestätigt sich die Verdachtsdiagnose eine GPA, welche bereits laborchemisch bei positiven
cANCA und erhöhten antiPR3- AK gestellt wurde. Es erfolgte die Therapieeinleitung
mit Cortison und Rituximab.
Diskussion Die progredienten Nervenausfälle führen zu einem Schädelbasissyndrom als seltene
Manifestation der GPA. Es wird in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit der interdisziplinären
Zusammenarbeit betont.