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DOI: 10.1055/s-0044-1785343
Interpretation und Nutzung der Trendpfeile von CGM-Systemen im Rahmen des Diabetes-Selbstmanagements durch Nutzer:innen
Authors
Interpretation und Nutzung der Trendpfeile von CGM-Systemen im Rahmen des Diabetes-Selbstmanagements durch Nutzer:innen
Autoren:
Birgit Olesen, Timm Roos, Dominic Ehrmann, Bernhard Kulzer, Thomas Haak, Norbert Hermanns
Fragestellung: Wie sicher und hilfreich empfinden Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes die Interpretation und Nutzung der Trendpfeile des CGM-Systems beim Selbstmanagement ihres Diabetes?
Methodik: Personen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes, die derzeit ein CGM-System verwenden, wurden über das dia·link-Portal zur Online-Befragung eingeladen. Die Teilnehmenden wurden zu Fragen bezüglich der Nutzung und Interpretation von Trendpfeilen befragt. Alle Teilnehmenden haben ihre Einwilligung nach vorheriger Aufklärung gegeben.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 136 Menschen mit Diabetes teil (52,9% Typ-1-Diabetes, 47,1% Typ-2-Diabetes). Die Verwendung von Trendpfeilen zur Unterstützung des Diabetesselbstmanagements wird als sehr hilfreich empfunden. Dabei gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes (p=.203). Es gibt keinen Unterschied im Vertrauen in die vom CGM-System angezeigten Trendpfeile und die damit verbundene Vorhersage des Glukosespiegels zwischen Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes (p=.117). Allerdings fällt es Menschen mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zu Menschen mit Typ-2-Diabetes leichter, auf die Trendpfeile zu reagieren, sowohl bei fallenden (p=.011) als auch bei steigenden Trends (p=.034). Interessanterweise gibt es keine Unterschiede bei der Interpretation der Trendentwicklung zwischen Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes (fallender Trend p= .776, steigender Trend p= .604). Im Nutzungsverhalten zeigt sich, dass sowohl Menschen mit Typ-1-Diabetes (fallender Trend 53,5%, steigender Trend 63,4%) als auch Menschen mit Typ-2-Diabetes (fallender Trend 62,5%, steigender Trend 60,9%) in den meisten Fällen keine direkte Entscheidung zur Therapieanpassung treffen, sondern vermehrt die Entwicklung der Glukosewerte in den nächsten Minuten beobachten.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Menschen mit Typ-1-Diabetes als auch Menschen mit Typ-2-Diabetes eine positive Unterstützung im Alltag durch die Interpretation und Nutzung der Trendpfeile erfahren. Nur wenige der befragten Teilnehmende mit Typ-1-Diabetes haben im Vergleich zu Teilnehmenden mit Typ-2-Diabetes Schwierigkeiten bei der Interpretation und Nutzung der Trendpfeile im Alltag. Menschen mit Typ-2-Diabetes benötigen jedoch möglicherweise zusätzliche Unterstützung. Für eine finale Therapieanpassung ist insbesondere der Glukoseverlauf von entscheidender Bedeutung.
Interessenkonflikt
Die Befragung ist von Roche Diabetes Care Deutschland finanziert.
Publication History
Article published online:
18 April 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
